Das Duo Tausendsassa
Lexi und Rainer Rumpel leben von und mit der Kunst

Die Liebe zur Musik verbindet sie
Die Musik ist für die Rumpels nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Das zeigt die Anzahl der Bands, in denen beide aktiv sind. Zusammen spielen Lexi und Rainer Rumpel in zwei Bands: „Salsa Verde“, eine Frankfurter Salsaband, und den „Wonderfrolleins“, die optisch wie musikalisch im Stil der 1950er und 1960er Jahre auftreten. Mit Katrin Heller, einer Flötistin aus Mainz, spielen sie als „Facile“ zusammen und machen brasilianische Musik. Außerdem ist Lexi beim „Blue Jazz Trio“. Während des ersten Shutdowns hat Lexi Rumpel begonnen, Kontrabass als weiteres Instrument zu lernen. Diesen spielt sie bei den „The Retrolettas“, einer Retro-Swingband, ihrem jüngsten Bandprojekt. „Der Lockdown hat dafür gesorgt, dass Muße war für neue Dinge,“ sagt Lexi.
Malerei als Ausgleich

Projektstipendien des Landes Rheinland-Pfalz als Chance sehen
Die Pandemie geht an Künstlern und Musikern nicht spurlos vorbei, sie verlieren die Möglichkeit, mit öffentlichen Auftritten ihr Geld zu verdienen. Trotz des Unterrichts hatten Lexi und Rainer Rumpel auch damit zu kämpfen. Geholfen haben ihnen hierbei die Projektstipendien, welche derzeit an rheinland-pfälzische Künstlerinnen und Künstler vergeben werden. „Diese Projekte zu machen – immer für drei Monate – hat mich quasi dazu gebracht, zu malen, zu spielen und mir wieder Sinn zu geben“, sagt Rainer Rumpel. Er malt derzeit Abstraktes auf alte Schlagzeugfelle oder hat Bilder gemalt und dazu passende Musikstücke komponiert und produziert.
Auch wenn sie sich von der momentanen Situation nicht unterkriegen lassen, freuen sie sich doch am meisten darauf, wieder auf die Bühne zu gehen oder ihre Malerei in Ausstellungen auch anderen zeigen zu können. Bis es soweit ist, findet man ihre Kunst online.
Bildergalerie www.facebook.com/DieRumpels Lexi Rumpel www.lexirumpel.com Rainer Rumpel www.rainerrumpel.de Salsa Verde www.salsaverde.de The Wonderfrolleins www.thewonderfrolleins.de |

Vielfalt als Chance
Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) wird 20 Jahre alt
(rs) Annika konnte eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolvieren, Giovanni erfüllte sich seinen Kindheitstraum, Polizist zu werden, und Mustafa bekam nach einem Auslandspraktikum in England eine Arbeitsstelle bei einem namhaften TV-Sender in Berlin. Wie? Mit Projekten und Begleitung von INBI e.V.!
Das Institut zur Förderung von Bildung und Integration, das seinen Sitz in der Wallaustraße hat, setzt sich seit 20 Jahren für Chancengleichheit und die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft ein. Die Arbeit des Instituts reicht vom Coaching für den Hochschulabschluss über Informationen für Betriebe bis hin zur Vermittlung von Übersetzerinnen und Übersetzern für die Schulkonferenz. Im Team werden bereits zwölf Sprachen gesprochen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung der beruflichen Bildung und der Integration sozial benachteiligter Personen.
„Wichtig ist mir, dass alle Menschen in der Gesellschaft unterstützt werden, dass Vielfalt als Chance gesehen wird“, erklärt Instituts leiterin Peimaneh NemaziLofink. Damit meint die Diplom-Pädagogin nicht nur Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, sondern auch unterschiedlicher sexueller Orientierungen, Geschlechter oder Altersstufen. Und dafür setzt sich INBI ein – in Zusammenarbeit mit örtlichen Betrieben und in Gremien wie dem Beirat für Integration der Stadt Mainz. Gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Mainz wurde das Modellprojekt „Vielfalt in der Polizei (ViP)“ im Rahmen des XENOS-Programms durchgeführt. Nach dessen Abschluss wurden Teile der Seminarinhalte in Ausbildung und Praxis der rheinland-pfälzischen Polizei übernommen, um weiterhin interkulturelle Vielfalt zu fördern und gegenseitige Vorurteile abzubauen. Im Rahmen dieses Projekts konnte sich Giovanni auf seine Bewerbung und den schriftlichen Einstellungstest vorbereiten.
Wir schicken niemanden nach Hause

INBI erhält, wie es so oft der Fall ist, keine institutionelle, sondern projektbezogene Förderung. Was bedeuten kann, dass wertvolle Erkenntnisse anschließend wieder verloren gehen. „In drei Jahren kann man dann wieder von vorne anfangen“, sagt Peimaneh Nemazi Lofink mit Bedauern.
In regelmäßiger Beratung oder Begleitung – die sich in den Zeiten von Corona vorwiegend online abspielt – befinden sich aktuell 30 bis 40 Klientinnen und Klienten, etwa 100 melden sich bei Bedarf. Davon sind rund 60 bis 70 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund. Allgemein gilt für das Institut: „Wir schicken keine Person nach Hause, ohne dass wir ihr irgendwie weiterhelfen.“
Zum 20jährigen Jubiläum war eine große Veranstaltung geplant, mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Integrationsministerin Anne Spiegel und Oberbürgermeister Michael Ebling sowie 250 Gästen. Pandemiebedingt gab es stattdessen nur ein kleines Treffen mit dem Team, das aus acht festangestellten und vier freiberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht. Dass die Frauen hier in der Mehrheit sind, ist kein Zufall.
