Parken in der nördlichen Neustadt
Zwei neue Parkzonen für Fahrzeuge

(rei) Wer in der Neustadt wohnt und ein Auto hat, kennt die nervige Suche nach einem Parkplatz. Seit Ende der 1990er Jahre gibt es in der südlichen Neustadt Zonen für Bewohnerparken, zunächst N1 und N2. 2012 kamen die Zonen N3 und N4 hinzu. Jetzt wird das Bewohnerparken auch auf die nördliche Neustadt ausgeweitet, konkret auf den Bereich zwischen Goethestraße, Rheinallee, Kaiser-Karl-Ring und Barbarossaring. Seit Februar gibt es N5 und ab Mai folgt die Zone N6. Die Stadtverwaltung will damit erreichen, dass weniger Ortsfremde in dem Gebiet parken und die Bewohnerinnen und Bewohner vom Parkplatzsuchverkehr entlastet werden.
Diese Straßen liegen in den neuen Zonen
Die Parkzone N5 erstreckt sich von der Goethestraße über den Barbarossaring und den Kaiser-Karl-Ring bis zur Kreyßigstraße. Die Kreyßigstraße ist dabei die Grenze zu N6. Die Park plätze auf der Seite des Polizeipräsidiums sind dabei noch dem Gebiet N5 zugeordnet. Auch der Bereich zwischen Barbarossaring und den Bahnanlagen gehört noch zu N5. Das Gebiet N6 wird begrenzt von den Kaiser-Ringen, der Rheinallee und ebenfalls der Goethestraße mit ihren bislang ungeregelten Stellplätzen.
Parkscheibe und Parkscheinautomat
Für Besucher sowie für Kunden der Geschäfte gibt es öffentliche Stellplätze, auf denen mit Parkscheibe für 1,5 Stunden geparkt werden kann. An einigen wenigen Stellen wird das Parken durch Parkscheinautomaten geregelt, an denen für maximal 2 Stunden geparkt werden darf. Auf circa 60 Stellplätzen entlang der Goethestraße bis Höhe Kreyßigstraße kann zudem mit Parkschein bis zu 10 Stunden das Fahrzeug abgestellt werden.
Bewohnerparkausweis beantragen
Wer in einem der neuen Gebiete N5 oder N6 wohnt, kann bei der Stadtverwaltung einen Bewohnerparkausweis beantragen. Der blassgelbe, postkartengroße Ausweis kostet 60 Euro Verwaltungsgebühr und ist für zwei Jahre gültig. Er muss gut sichtbar im Fahrzeug ausgelegt werden. Ein Anspruch auf einen Parkplatz ist damit nicht verbunden. In den bisher vorhandenen Parkzonen übersteigt die Zahl der ausgegebenen Ausweise stets die Zahl der vorhandenen
Parkplätze.
Parken, ohne hier zu wohnen
In den neuen Bewohnerparkzonen arbeiten Menschen, die keinen Bewohnerparkausweis bekommen können, wenn sie dort nicht wohnen. Das sind unter anderem Lehrkräfte der Goetheschule, die jetzt entlang der Goethestraße einen Parkschein ziehen müssen, wenn sie ihr Auto in der Nähe der Schule abstellen wollen. Beim Polizeipräsidium hieß es auf Nachfrage, den Beschäftigten beim Polizeipräsidium Mainz und dem Landeskriminalamt stünden eine zweigeschossige Tiefgarage und ein außenliegender Parkplatz als Parkfläche zur Verfügung. Diese könnten von Bediensteten gegen eine Gebühr genutzt werden. Derzeit werde nochmals erfasst und überprüft, ob die zur Verfügung stehende Parkfläche ausreichend sei. Die Mainzer Stadtwerke mit dem Bus- und Straßenbahndepot der Mainzer Mobilität teilten auf Anfrage mit, angesichts der besonderen Bedingungen eines Teils der Belegschaft im Schichtdienst habe man auf das Bewohnerparken reagiert, indem man einige zusätzliche Parkplätze für die Mitarbeitenden in der Nähe zum Standort bereitgestellt habe.
So kommt es zu den neuen Parkzonen
Wenn die Stadt Mainz neue Bewohnerparkzonen ausweisen will, muss es zuvor eine Untersuchung geben. Darin wird nach klar definierten Kriterien untersucht, wie die Auslastung der vorhandenen Parkflächen ist, an Werktagen und am Wochenende. Das beauftragte Gutachterbüro kam im April 2021 zu
dem Schluss, werktags gebe es ganztägig eine hohe Auslastung der vorhandenen, öffentlichen Parkstände von mehr als 90 Prozent. Außerdem parkten in dem Gebiet mehr Quartiersfremde als -ansässige. Und die Zahl der im Gebiet gemeldeten Fahrzeuge übersteige die Zahl der vorhandenen privaten Parkstände. Damit hatte die Untersuchung alle Kriterien als erfüllt angesehen, so dass der Stadtrat Ende September 2021 beschloss, die Bewohnerparkzonen N5 und N6 einzurichten.


Ohne Auto in der Stadt?
Probier’s mal mit dem Lastenrad!

(ab) „30 Liter Blumenerde mit dem Lastenrad nach Hause zu transportieren, das war so einfach und dazu ohne zeitraubende Parkplatzsuche wie mit dem Auto! Diese Buchung war mit Sicherheit nicht die letzte für mich.“ So schwärmte Gerhard aus der Neustadt, der das neue Lastenrad ELMa, das in der Moltkestraße an der Pauluskirche steht, erstmals ausprobiert hatte. „ELMa“, das steht für „Euer Lastenrad Mainz“ und wurde vor zwei Jahren von einer Gruppe junger, motivierter Menschen aus der Taufe gehoben. Ihr Ziel: „Einen kostenlosen Lastenrad-Verleih in Mainz aufzubauen, um einen klimafreundlichen, beruhigten Straßenverkehr zu schaffen und den erforderlichen Mobilitätswandel in unserer geliebten Stadt voranzubringen.“ Ihr Leitmotiv: „In der Stadt ohne Auto? Absolut möglich! Probier’s mal mit dem Lastenrad!“
Seit August 2020 stehen bereits drei ELMa-Lastenräder in Mainz zum kostenlosen Ausleihen, die vom jeweiligen Unternehmen bereitgestellt werden: bei den Alnatura-Filialen am Zollhafen und in der Großen Langgasse sowie am Stadtwerke-Hochhaus der MVG. Unter www.lastenrad-mainz.de können die Räder gebucht werden. Für all diese Standorte gilt: Die Räder können nur während der Öffnungszeiten der Unternehmen ausgeliehen und zurückgebracht werden (siehe Mainzer Neustadt-Anzeiger, Ausgabe April 2021). Eine Reservierung für maximal zwei Tage am Stück und zwei Mal im Monat sind Bedingung.
Das neue Lastenrad mit neuen Möglichkeiten
Matze Borsdorf und seine ehrenamtlichen ELMa-Mitstreiter:innen freuen sich riesig, dass aktuell ein viertes kostenfreies Lastenrad an den Start gegangen ist. Finanziert wurde es aus Fördermitteln der Sozialen Stadt in der Neustadt, für die sich die Initiative beworben hatte. Kooperationspartner ist auch hier der Lokalverband Rheinhessen des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Das neue Rad, das neben dem e-Carsharing-Auto der Urstrom eG in der Moltkestraße 1 steht, ist ein „Bakfiets cargobike long“ und transportiert, wie es in der Beschreibung heißt, „die Einkäufe und bis zu 2 Kinder“. Neu und bislang einzigartig bei diesem Lastenrad ist, dass es rund um die Uhr und zeitlich unbegrenzt, jedoch auch stundenweise ausgeliehen werden kann. Möglich wird die kontaktlose Abholung und Rückgabe durch die frei zur Verfügung gestellte Mobilitäts-App der UrStrom eG. Auf der Homepage der Bür ger Energie Genossenschaft unter www.urstrom-mobil.de/fahrzeuge finden sich dazu alle wichtigen Informationen.
„Matze hatte von der Urstrom eG und unserer Mobilitäts-App für e-Carsharing gelesen“, erklärt Dr. Philipp Veit von der BürgerEnergie-Genossenschaft die Verbindung zueinander, „und er fand die Idee cool, so etwas auch für ein Lastenrad-Sharing anzubieten. Also haben wir in unserer App diese neue „Zielgruppe“ hinzugenommen.“ Mit der App ist auch eine Hotline verbunden, die 24 Stunden erreichbar ist. Auch der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) plant, mit der UrStrom-Mobilitäts-App ein Lastenrad mit E-Motor und Steckdose anzubieten.
„natürlich“ macht natürlich mit
Ab sofort liefert der Bioladen in der Neustadt
nicht mehr mit dem Auto, sondern per Lastenrad zu Mainzer Kindergärten und Gastronomiepartnern aus. Und noch dazu in einem „Outfit“, das in Mainz viele Blicke auf sich zieht. „Ein neuer „natürlich“-Coup“, freuen sich die Marktleiter Mirko Krpić und Thomas Meier, „der zukünftig das Straßenbild beleben und hoffentlich Vorbildwirkung entfalten wird.“ Beide sehen darin die Zukunft des innerstädtischen Lieferverkehrs. Gemäß dem Motto des Naturkostladens „Viel mehr als Bio“ wird also auch im Verkehrssektor ein ökologischer Weg verfolgt. Finanzielle Unterstützung von „Aktion Mensch“ und die Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle machte diese Anschaffung möglich. Falls der Hingucker nicht gerade auf Tour ist, kann er an seiner Heimatstation in der Josefsstraße 65 bestaunt werden. Übrigens sind daneben ganz neu zwei Parkplätze für weitere Lastenräder eingerichtet worden.

