Seite 3 - Mainzer Neustadt-Anzeiger

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Freiraum für Frauen
Das neue Angebot „Frauraum“ möchte Freundschaften zwischen Frauen
aus den verschiedenen Kulturen in der Neustadt fördern

(sk) Seit Mai gibt es in der Neustadt ein interkulturelles Treffen, nur für Frauen. „Wir wollten einen Raum schaffen zum Vernetzen, Ideen schmieden und kreativ sein“, erklärt Reyhaneh Eghbal, eine der drei Initiatorinnen von „Frauraum“. Sie und ihre Mitstreiterinnen Kasia Czech und Marie-Lene Meyer leben schon länger in der Neustadt und lieben ihre bunte Vielfalt. Die drei sind auch Mitglieder im NeustadtRat.

Privat organisiert, öffentlich gefördert
Aus einer vagen Idee wurde ein konkretes Projekt. „Auf keinen Fall möchten wir anderen Frauenangeboten Konkurrenz machen, sondern diese ergänzen, auch zeitlich gesehen“, betont Czech. „Dabei haben uns weitere Frauen beraten, die im Stadtteil aktiv sind“, erklärt sie. Einmal im Monat für zwei Stunden – das Angebot sollte „niederschwellig starten, in der Hoffnung, dass es leicht angenommen wird“, ergänzt Meyer. Das Treffen „Frauraum“ zu nennen, ist Czechs Idee. „Ersetzt man zwei Buchstaben, hat man daraus einen Freiraum geschaffen“, erklärt die Namensgeberin.

Kreativität, Aktivität, Kunst, Kultur, Geschichten und Musik in verschiedenen Sprachen sind nur einige Schlagwörter auf den Werbeplakaten. „Vernetzung und Austausch finden auf verschiedene Art und Weise statt. Kulturelle Angebote sind wichtige Brücken, um Menschenherzen zu verbinden“, ist Eghbal überzeugt. Die drei Organisatorinnen haben ihre Netzwerke genutzt, um Workshops zusammenzustellen, die sowohl Kreativität als auch Freude fördern (siehe Kasten). Die Workshops sind dank einer finanziellen Unterstützung durch den Verfügungsfonds der Sozialen Stadt für alle kostenfrei.

Großes Potenzial
Die monatlichen Treffen finden in der Regel im Stadtteilbüro statt. Am ersten Termin Anfang Mai kamen rund 20 Frauen. „Jede kann einfach vorbeikommen. Wir hatten im Juni auch zwei Mütter dabei, die ihre kleinen Kinder mitbrachten“, erzählt Meyer. Beim interkulturellen Treffen wird zwar deutsch gesprochen. „Aber man muss nicht unbedingt Deutsch beherrschen. Bisher waren Teilnehmerinnen dabei, die englisch, französisch, polnisch, bosnisch, türkisch oder farsi sprechen und übersetzen können.“

Die Organisatorinnen freuen sich auf die kommenden Termine. „Schon bei den ersten beiden Treffen haben Frauen mit vielen Erfahrungen und tollen Fähigkeiten mitgemacht“, erzählt Czech begeistert. Für das kommende Jahr gibt es noch keine Pläne, denn die Förderung endet im Dezember. „Wir stemmen das Projekt aktuell zu dritt und sind damit, neben unseren Haupttätigkeiten, gut ausgelastet“, sagt Meyer. Das niederschwellige Angebot habe das Potenzial, sich weiterzuentwickeln, nicht zuletzt durch die Teilnehmerinnen, ist Eghbal sicher. „Sie können eigene Ideen einbringen und Impulse setzen.“ Die drei Organisatorinnen sind gespannt, was aus dieser Energie entsteht.


Genug Plätze für spontane Besuche
Die „Fette Henne“ bereichert die gastronomische Szene am Gartenfeldplatz

(am) In der ehemaligen „Annabatterie“ gibt es seit einigen Monaten wieder Leben. Sigrid Marksteiner hat mit ihrem Café „Fette Henne“ einen Wohlfühlort am beliebten Gartenfeldplatz geschaffen. In den hellen Räumlichkeiten, die zurückhaltend, aber gemütlich eingerichtet sind, gibt es ab 10 Uhr morgens Frühstück, Kuchen, Kaffee, selbstgemachte Limonaden, Säfte und vieles mehr. Wer einen Blick in die winzige Küche des Lokals wirft, wird kaum glau ben können, dass der Kuchen selbstgemacht ist. Markteiner hat einen Konditor eingestellt, der die süßen Köstlichkeiten dort backt. Das Angebot umfasst auch Kuchen für Veganer und Menschen mit Glutenunverträglichkeit. Verschiedene Events haben mittlerweile schon in den Abendstunden stattgefunden, etwa Wohnzimmerkonzerte oder Poetryabende. „Das gibt es ja selten in kleineren Locations“, erläutert die rührige junge Frau.  



Fette Henne sei übrigens die Lieblingspflanze ihrer Oma gewesen, so die Gastronomin. Aktuell kann man im Café keine Plätze reservieren und das ist Absicht. „Ich finde es schön, wenn man einfach mal spontan sonntags frühstücken gehen kann“, sagt sie. Fast nirgendwo in Mainz könne man unterkommen, ohne Tage im Voraus zu reservieren. In der „Fetten Henne“ soll es zwar künftig auch einige Tische geben, die Gäste reservieren können, aber genügend Plätze für spontane Besucherinnen und Besucher wird es auf jeden Fall geben.



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