100 Jahre Teppich Schramm
Teppich-Service in der Leibnizstraße feiert rundes Jubiläum

Eine Erfolgsgeschichte traditioneller Handwerkskunst
Gegründet wurde „Teppich Schramm“ von Eduard Schramm, der das Unternehmen durch den Krieg, den Wiederaufbau, das „Wirtschaftswunder“ und die in den 70er Jahren immer stärker aufkommende Massenproduktion von Orient teppichen begleitete. Zwischenzeitlich besaß Schramm mit seiner Frau sogar ein Teppichgeschäft in der Neubrunnenstraße. Ab 1993 übernahmen Heiko und Klaus Fornoff den Betrieb. Obwohl Firmenchef Heiko Fornoff „nur“ auf die vergangenen 28 Jahre von „Teppich Schramm“ zurückblicken kann, bedeutet ihm das 100-jährige Bestehen des Unternehmens viel. Zunehmend ist zu beobachten, dass es traditionelle Handwerksbetriebe in Deutschland schwer haben: „Da ist es schön, wenn eine solche Leistung noch gewürdigt wird!“, schwärmt der Besitzer. Hier ist man noch bemüht, den Kunden individuelle Lösungen für ihre Teppiche anzubieten. Das lange Bestehen des Unternehmens zeugt von Verlässlichkeit und Beständigkeit, was die Kunden zu schätzen wissen.
Nachhaltigkeit oder Wegwerfgesellschaft?
Die Schwierigkeit, mit der sich Eduard Schramm schon in den 1970er Jahren konfrontiert sah, hat sich seitdem nur noch verstärkt: Eine zunehmende Globalisierung des Handels hat Teppiche zur Massenware werden lassen. „Viele Menschen legen heutzutage mehr Wert auf reine Optik als auf echte Qualität“, berichtet Heiko Fornoff. Getreu dem Motto „form follows function“ wird der Markt inzwischen mit günstigen Teppichen überschwemmt, die oft aus umweltschädlichen Chemiefasern hergestellt werden. Abgesehen von dem synthetischen Material, ein Erzeugnis aus Rohöl, können diese Teppiche gesundheitsgefährdende Weichmacher enthalten, die über die Jahre ausdünsten. Heiko Fornoff empfiehlt stattdessen, sich lieber für Teppiche aus Naturstoffen zu entscheiden. Diese Art von Teppichen halten bedeutend länger und haben einen besseren ökologischen Fußabdruck. Ob Wolle, Seide, Hanf oder sogar Kaktus, sei dabei eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Auch im Betrieb selbst legt der Firmenchef Wert auf Umweltschutz, denn beim Reinigen werden Seifen aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet. Die Teppiche werden in einem eigens dafür vorgesehenen Außenbereich luftgetrocknet, was einerseits schonender ist und gleichzeitig die Energie zum Heizen spart. Außerdem werden weniger Chemikalien beim Färben verwendet. Viele dieser Prozesse und Ideen hat erst Heiko Fornoff nach der Übernahme des Unternehmens entwickelt und damit „frischen Wind“ in den Betrieb gebracht. Bei der Leitung des Betriebs legt er besonderen Wert auf eine familiäre Atmosphäre und flache Hierarchien. Zusammen mit seinen Mitarbeitern packt er überall mit an. „Ich habe schon immer gerne handwerklich gearbeitet“ bezeugt Fornoff, der ursprünglich Biotechnologie studiert hat, bevor er „Teppich Schramm“ übernahm.
Viele Gründe für Zuversicht und Optimismus
Trotz des pandemiebedingten Konjunktureinbruchs in Deutschland hat „Teppich Schramm“ knapp zehn Jahre nach der letzten Wirtschaftskrise auch diese Herausforderung wieder gut überstanden. Zwar räumt Heiko Fornoff ein, dass die Preise beim Einkauf etwas gestiegen seien und dass es schwieriger sei, an gewisse Rohstoffe zu kommen, doch insgesamt habe die Krise wenig negative Auswirkung auf das Geschäft gehabt. Im Gegenteil. Gerade im Lockdown, als einige Menschen die Zeit für Renovierungsarbeiten nutzten, habe sich der Bedarf nach Teppichwäschen und Reparaturen teilweise spürbar erhöht. Die Erfahrungen der vergangenen 28 Jahre geben Heiko Fornoff also guten Grund, sich keine Sorgen um seinen Betrieb machen zu müssen. Der nächste Großauftrag ist bereits unter Dach und Fach und im Lager wartet schon eine ganze Reihe an Teppichen, denen die „Teppich-Künstler“ zu neuem Glanz verhelfen werden.

Teppich Schramm Inhaber: Heiko Fornoff Leibnizstraße 43, 55118 Mainz Tel.: 06131 674988; Fax: 06131 612817 Öffnungszeiten: Mo. bis Do. von 8 bis 17 Uhr, Fr. von 8 bis 15 Uhr |
Auch Hunde und Katzen müssen zum Friseur
Corona-Erfahrungen im Tierpflegesalon von Petra Nauth
(sl) „Dass es Inkontinenz-Höschen für Rüden gibt oder Bachblüten-Tropfen gegen Angstzustände bei Haustieren oder Intelligenzspiele zum „Gehirnjogging“ für Hunde, das alles habe ich noch nicht gewusst und erst gelernt, als ich Petra Nauth interviewt hatte“. Mit diesen Worten begann ein Artikel im Neustadt-Anzeiger, den ich vor 11 Jahren über den Katzen-Hunde-Salon von Petra Nauth in der Kreyßigstraße 44 / Ecke Kaiser-Karl-Ring geschrieben hatte. Den Pflegesalon für Katzen, Hunde, Hasen und „alles was Fell hat“ mit dazugehörigem Ladengeschäft für Tierfutter und Zubehör gibt es noch immer, aber Corona und irreführende Berichte über die Pandemie haben Petra Nauth sehr zugesetzt.
„Alle dachten mein Laden sei zu!“
„Als Frau Merkel letztes Jahr im März sagte, alle Geschäfte werden geschlossen, nur die Lebensmittelläden, Apotheken und Tankstellen blieben geöffnet, gingen meine Kunden davon aus, dass auch mein Geschäft geschlossen sei. Und weil auch die Friseure betroffen waren, kam auch niemand mehr zum Katzen- und Hundefriseur. Mein Geschäft zählte jedoch zu den ,Geschäften des täglichen Bedarfs‘ und konnte unter Auflagen offenbleiben.
Dennoch: Viele meiner Kunden blieben trotzdem weg – oder was noch schlimmer war: Sie gewöhnten sich daran, alles im Internet zu kaufen!“, sagt sie und bezeichnet die Pandemie-Einbußen als sehr hoch. Deshalb musste sie ihre Rücklagen angreifen, Ersparnisse aufbrauchen und ihre Altersvorsorge über Monate lang stunden lassen.
Corona-Soforthilfe lässt auf sich warten
Gleich zu Anfang der Pandemie hat Petra Nauth einen Antrag auf Corona Soforthilfe gestellt, die ihr etwa 3000 Euro hätte bringen sollen. Entgegen der angekündigten unbürokratischen Soforthilfe lässt das Geld auf sich warten. Auf Rückfragen erhielt Sie die Antwort: „Sie hätten ihr Geschäft ja geöffnet halten können!“ Das hat sie ja getan, aber wenn die Kundschaft ausbleibt, nutzt das gar nichts. Zum Glück seien ihr jedoch die meisten Stammkunden weitgehend treu geblieben. Irgendwie sind auch Hunde und Katzen Gewohnheitstiere. Wenn sie sich bei ihrer Groomer*in (= Fachausdruck für Heimtierpfleger und -pflegerinnen) wohl fühlen, freuen sich Herrchen oder Frauchen und werden ihrem Liebling keinen Wechsel zumuten.
Petra Nauth hat sich in den schwierigen Corona-Zeiten auch einiges einfallen lassen, um finanziell besser über die Runden zu kommen. So nähte sie Mund-Nasen-Masken aus Stoffen mit Tiermotiven, bot nach Absprache individuelle Einkaufszeiten für ihre Kunden und einen Lieferservice via Post an oder lieferte selbst die Waren bis an die Haustür.
Mittelfristig neue Geschäfts- und Wohnräume gesucht!
Petra Nauth ist übrigens ein echtes „Kind der Mainzer Neustadt“: aufgewachsen in der Josefsstraße, besuchte sie die Leibniz-Grundschule und später das Frauenlobgymnasium. Petra Nauth denkt sehr gerne an jene Zeit zurück. Deshalb möchte sie für ihren Salon und Laden einen schönen, neuen Platz diesem Stadtteil finden – ebenerdig und mit Parkplätzen. Vielleicht gibt es ja etwas Passendes in Neustadt-Mitte… Petra Nauth würde sich sehr freuen!

Katzen-Hunde-Shop Inhaberin: Petra Nauth Kreyßigstraße 44/Ecke Kaiser-Karl-Ring 55118 Mainz Tel.: 06131 611223 Coronabedingte aktuelle Öffnungszeiten: Mo. und Do.: 15 bis 18 Uhr Di., Fr. und Sa.: 10 bis 13 Uhr Fellpflege nur nach telefonischer Anmeldung |
