Seite 4 - Mainzer Neustadt-Anzeiger

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Knallige Kunst in der Mainzer Neustadt
Tomer „Scusy“ Gannot



(pk) Obwohl Tomer schon immer eine Affinität zur Malerei hatte, entdeckte er erst im Jahr 2019 die Welt der Kunst für sich. Seine „Kunst“ nennt sich Contemporary Abstract Art. Contemporary steht für „in der heutigen Zeit geschaffen“.

Er erklärt: „Prinzipiell lässt sich meine Kunst zwei Kategorien zuordnen, der ‚reinen‘ abstrakten Kunst und der Pop-Art-Kunst, wobei ich bei beiden Stilen kräftige Farben nutze. Bei meinen rein abstrakten Kunstwerken male ich ganz viele Schichten übereinander. Dabei verwende ich verschiedene Techniken und Medien wie Acrylfarben, Pinsel, Sprühfarben, Stifte und Kreppband, wodurch eine beeindruckende Struktur und Tiefe entsteht. Die zweite Kategorie ist die Pop-Art-Kunst, mit der ich meine abstrakte Kunst verbinde. Dabei verewige ich auf meinen Bildern sowohl Comic-Figuren wie Dagobert Duck und Mickey Mouse, als auch berühmte Persönlichkeiten oder Menschen wie du und ich.“

Und wer ist „Scusy“?
Tomer wurde in England geboren und zog im Alter von vier Jahren ins Ahrtal. Nach Reisen durch Israel, Amerika, Australien und Südostasien ließ er sich schließlich 2019 in der Mainzer Neustadt nieder.

Seinen Künstlernamen erklärt der 27-Jährige so: „Der Name ‚Scusy‘ war ursprünglich der Name einer fiktiven Maus, die ich mir als Elfjähriger ausgedacht hatte. Damals sagte ich zu meinen Eltern, dass die Maus ‚Scusy’ daran schuld sei, dass mein Zimmer so unordentlich ist. Später wurde ,Scusy‘ dann mein Name in der Online- und Künstlerwelt.“

Auf seinem YouTube-Kanal zeigt Tomer, wie er seine Bilder malt. Zu jedem seiner Werke gibt es eine Art „Tutorial“. „Damit möchte ich auch andere Menschen motivieren, abstrakte Kunst zu erschaffen. Und gleichzeitig können so Interessierte sehen, wie ein Kunstwerk entsteht“, resümiert der Kunstschaffende.

Travelling Artist – ein Traum wird wahr
Eine weitere Station in Tomers künstlerischer Laufbahn war die Verwirklichung seines Traums, als „Travelling Artist“, also als „Reisender Künstler“, durch die Welt zu ziehen. „Im November 2023 verbrachte ich eine Woche auf der kleinsten kanarischen Insel ‚El Hierro‘, wo ich an verschiedenen Orten malte. Durch die neue Umgebung wollte ich andere Ausdrucksformen und inspirierende Eindrücke entdecken und in die Werke einfließen lassen“, meint Tomer. Wie dies gelang, zeigt er in seiner dreiteiligen Dokumentation auf seinem YouTube-Kanal.

Das Leben in der Mainzer Neustadt
„Die Mainzer Neustadt ist mein künstlerisches Zuhause geworden. Hier habe ich meine ersten Bilder verkauft und bereits verschiedene Kunstausstellungen realisieren können“, erzählt der Künstler stolz. Seine nächste Ausstellung findet im Rahmen des NeustART-Projekts des Quartiermanagements Neustadt statt; eine gute Gele gen heit, sich seine Kunst einmal selbst anzuschauen.

Die Werke werden von April bis Ende Juni im Stadtteilbüro in der Sömmerringstraße 35 gezeigt. Eine Vernissage ist für den 11. April ab 18 Uhr geplant. Tomer und das Quartiermanagement laden hierzu herzlich ein.

Informationen:
Instagram: @scusy.arts
YouTube: @scusy_arts
Tel.: 0178 8101735
Zwei neue Ausstellungen
in der Kunsthalle Mainz
Bis zum 16. Juni zeigt die Kunsthalle die „Schule der Liebenden“ von melanie bonajo und „Dis/Identification“ von Philipp Gufler.

Mit der „Schule der Liebenden“ erleben Sie ein genre-sprengendes Kunst-  und Bildungsprojekt von melanie bonajo. Es entstand in Zusammenarbeit mit anderen Kunstschaffenden und dem inklusiven Theater HORA, einem der bekanntesten freien Tanz-, Theater- und Performance-Gruppen der Schweiz. Das Ensemble beleuchtet den Begriff der Intimität in all seinen Facetten: sinnliche Erfahrungen um Liebe, Intimität und Sexualität. Eine einfühlsame, genre- und genderübergreifende, aber auch humorvolle Präsentation, die Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen anspricht.

Philipp Guflers Arbeiten, die „Geschichte(n) queeren Lebens ‒ heute und in der Vergangenheit“ reflektieren, gehen immer ein her mit der Einladung zu Begegnungen: Visionäre, mutige, kontroverse Persönlichkeiten sind die Protagonist:innen seiner künstlerischen Projekte. Seine neue Videoinstallation „The Beginning of Identification, and its End“ ist eine mitreißende Filmcollage über Identifikation, aber eben auch über „Desidentifikation“.

Am Zollhafen 3-5, 55118 Mainz
Öffnungszeiten:
Di., Do., Fr.: 10-18 Uhr, Mi.: 10 bis 21 Uhr;
Sa., So. und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr

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