Seite 7 - Mainzer Neustadt-Anzeiger

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Gerhard-Walter-Bornmann-Brücke
Der Name zur „Straße“

(sk) Wenn man im Zollhafen am Eduard-Kreyßig-Ufer entlang läuft, stößt man auf die 2017 errichtete Brücke, die die Nordmole mit der Südmole verbindet. Seit diesem Sommer heißt die Klappbrücke an der Einfahrt zum Yachthafen nun offiziell Gerhard-Walter-Bornmann-Brücke, benannt nach dem von 1994 bis 2009 amtierenden Ortsvorsteher der Mainzer Neustadt.

Sowohl Kreyßig als auch Walter-Bornmann haben entscheidend zur Entwicklung unseres Stadtteils beigetragen: der Stadtbaumeister Kreyßig vor 150 Jahren als Städteplaner der Neustadt, der Ortsvorsteher durch sein großes politisches Engagement, mit dem er dem Stadtteil zu einer eigenen Identität verhalf.

1944 in München geboren, kam Gerhard Walter-Bornmann 1967 zum Studium nach Mainz und lebte seit 1974 in der Neustadt. In seiner Studienzeit war er unter anderem stellvertretender AstA-Vorsitzender und engagierte sich in den 70er Jahren bei den rheinhessischen Jusos. In den 1980er Jahren war „WaBo“, wie ihn seine Parteifreunde auch nannten, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Gartenfeld und Mitglied des Mainzer Stadtrats.

Prägend
1994 wurde Gerhard Walter-Bornmann zum Ortsvorsteher der Mainzer-Neustadt gewählt. Auf seine Initiative hin wurden viele, heute für die Neustadt noch prägende städtebauliche und sozialpolitische Maßnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel die Umgestaltung des Zollhafens oder die Aufwertung des Gartenfeldplatzes oder Sömmerringplatzes. Auch die Planungen zum Neubau der Synagoge, der Bau des Wasserspielplatzes auf dem Goetheplatz oder der massive Ausbau der Kinderbetreuung in der Neustadt sind seinem Einsatz zu verdanken.

Bei den Kommunalwahlen 2009 verlor Walter-Bornmann in einer Stichwahl gegen Nico Klomann (Grüne) die Wahl zum Ortsvorsteher. Bis 2014 war er dann noch Stadtrats-Mitglied und stellvertretender Ortsvorsteher der Neustadt. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Kommunalpolitik war er immer wieder gern gesehener Gast auf Veranstaltungen des Stadtteils.

Gedenken
Am 14. Juli 2017 starb Gerhard Walter-Bornmann nach langer Krankheit. Erik Donner und Johannes Klomann (beide SPD) schrieben in ihrem Nachruf: „Den Blick stets auf die Neustadt gerichtet, hat er sich immer mit ganzer Kraft dafür eingesetzt, dass der früher eher verrufene Stadtteil deutlich aufgewertet und damit lebenswerter wurde.“ Und auch Karsten Lange (CDU) würdigte sein Engagement: „Wir rangen politisch aufs heftigste und vertraten oft verschiedene Ansichten, was gut für die Neustadt sei. Dennoch steht für mich fest, dass Gerhard Walter-Bornmann ein Vorbild ist, weil für ihn die Interessen der Bürger wichtiger waren als sein Parteibuch.“

2018 wurde im Ortsbeirat der Antrag gestellt, die Brücke am Zollhafen nach Gerhard Walter-Bornmann zu benennen. Dass dies nun erst in diesem Jahr verwirklicht werden konnte, hatte verschiedene Gründe. In einer Anfrage der SPD im Ortsbeirat 2020 antwortete Kulturdezernentin Marianne Grosse, dass grundsätzlich empfohlen wird „zwischen dem Lebensende der zu ehrenden Person und der Benennung eine Wartezeit von mindestens drei Jahren einzuhalten“. Der Ständige Ausschuss für geographische Namen (StAGN) schlägt hierfür sogar rund fünf Jahre vor.

Aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie konnte lange kein passender Termin festgesetzt werden, am 13. Juli 2022 fand dann anlässlich seines fünften Todestages im Beisein seiner Frau Gabriele Bornmann die feierliche Einweihung statt.


NeustART
Kunst im Stadtteilbüro

(th) Alle drei Monate wechseln die Kunstwerke im Stadtteilbüro in der Neustadt. NeustART ist ein Projekt der Sozialen Stadt, durch welches Künstler:innen aus dem Stadtteil die Möglichkeit erhalten ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Bereits viele verschiedene Kunstformen waren vertreten und das Interesse der Kunstschaffenden ist seit Beginn an bemerkbar. „Die positive Resonanz aus dem Stadtteil und die Tatsache, dass NeustART nun bereits mehr als ein Jahr erfolgreich weiterläuft, freut mich sehr“, so Quartiermanagerin Toyah Hosni. Bereits zwei neue Ausstellungsformate konnten nun geschaffen werden.

Von Oktober bis Dezember findet die erste Sammelausstellung von verschiedenen erwachsenen Künstlerinnen des Stadtteils in den Räumlichkeiten in der Sömmerringstraße statt. Neun Kreative haben sich für diese Ausstellung gemeldet und Ihre Werke unter dem gemeinsamen Titel „Ansichten aus der Neustadt“ präsentiert. „Ein großer Erfolg, dass mehrere Personen gemeinsam an einer Ausstellung mitarbeiten“, sagt Toyah Hosni. Judith Würz, Andrea Hebig, Amy Peaceman, Dr. Sigrid Hess und Schülerinnen des Rabanus-Maurus-Gymnasiums zeigen die Vielfältigkeit der Neustadt durch verschiedene Kunstformen von Malerei bis Fotografie.

Im neuen Jahr, von Januar bis März, ist eine Wanderausstellung im Stadtteilbüro zu Gast und präsentiert unter dem Motto „Blickwinkel Neustadt“ Fotografien des Quartiers. Über diese spannende Sammlung freut sich die Quartiermanagerin besonders, denn sie entstand aus einem Projekt des Caritas-Zentrum Delbrêl, welches durch den Verfügungsfonds der Sozialen Stadt finanziell unterstützt wurde.  

Das Quartiermanagement lädt Sie herzlich ein, vorbeizukommen. Die Finissage der Wanderausstellung „Blinkwinkel Neustadt“ soll im März 2022 stattfinden. Besichtigungstermine sind aber jederzeit in Absprache mit dem Quartiermanagement möglich.

Alle Infos zum Projekt und den Ausstellungen finden Sie unter www.soziale-stadt-mainz.de.

Eure Lieblingsplätze in der Neustadt?
(kb) Die Neustadt ist vielfältig, bunt und lebendig ‒auch was ihre Straßen, Plätze und Aufenthaltsorte angeht. Einer unserer Lieblingsorte im Sommer ist der Goetheplatz, denn er verkörpert für uns genau diese Lebendigkeit und Vielfalt. Es wird einfach nie langweilig, dort Zeit zu verbringen.

Damit wir alle unseren Stadtteil und uns bisher noch nicht bekannte Ecken besser kennenlernen, möchten wir von euch gerne wissen: Was ist euer Lieblingsort in der Neustadt und warum?
Schreibt uns, gerne auch mit Bild, an redaktion@mainz-neustadt.de

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