16.09.2024
Bundesnetzagentur entwickelt Vertrauenssiegel für Vergleichsportale
Mehr Transparenz für Verbraucher bei online-Vermittlung von Strom- und Gasverträgen in Sicht
FlexStrom, TelDaFax, CareEnergy, BEV sind nur die Namen der großen Unternehmen, die in den letzten 10 Jahren im Sektor Energieversorgung von privaten Endkunden pleite gegangen sind und viele Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nur verärgert, sondern auch finanziell geschädigt haben. Zahlreiche Verbraucher:innen haben über sogenannte Vergleichsportale wie verivox und check24 ihren Weg zu diesen Unternehmen gefunden.
Bundesnetzagentur entwickelt Vertrauenssiegel für Vergleichsportale
Mehr Transparenz für Verbraucher bei online-Vermittlung von Strom- und Gasverträgen in Sicht
FlexStrom, TelDaFax, CareEnergy, BEV sind nur die Namen der großen Unternehmen, die in den letzten 10 Jahren im Sektor Energieversorgung von privaten Endkunden pleite gegangen sind und viele Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nur verärgert, sondern auch finanziell geschädigt haben. Zahlreiche Verbraucher:innen haben über sogenannte Vergleichsportale wie verivox und check24 ihren Weg zu diesen Unternehmen gefunden.
Um Verbraucher:innen mehr Sicherheit bei der Suche nach einem neuen Strom- oder Gasanbieter zu geben, wird die Bundesnetzagentur ein Vertrauenssiegel entwickeln. Dies soll an Vergleichsportale vergeben werden, die vorgegebene Kriterien einhalten, so dass sich Angebote für Verbraucher:innen mit einem Höchstmaß an Transparenz darstellen.
„Verbraucherinnen und Verbraucher wollen günstige Angebote bei zuverlässigen Anbietern“, stellt Heike Troue, Vorständin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, klar.
„Definierte Anforderungen an eine entsprechend transparente Darstellung auf den Websiten der Vergleichsportale, die dieses Siegel für sich beanspruchen wollen, sind daher ein wichtiges Instrument zum Schutz der Verbraucher:innen. Die Erfahrungen der Vergangenheit hat uns gelehrt, dass die Ausgestaltung des Vertrauenssiegels eine sehr gute Chance ist, den Zugang zu Angeboten für Verbraucher:innen positiv zu verändern“, ergänzt Fabian Fehrenbach, Referent Energierecht Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Der Verbraucherzentralen Dachverband hat deswegen in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen für die Anforderungen, die Vergleichsportale bei der Darstellung verfügbarer Versorgungstarife erfüllen müssen, wenn sie mit dem Siegel operieren wollen, Forderungen zusammengestellt, die der Bundesnetzagentur als gesetzlich Beauftragte oberste Bundesbehörde für die Vergabe dieses Vertrauenssiegels vorgelegt wurden.
Einzelheiten können dem hier verlinkten Papier entnommen werden.
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15.09.2024
Herzinfarkt bei Frauen – Symptome erkennen und reagieren
Seit den 1980er-Jahren weiß man, dass sich Herzinfarkte bei Frauen und Männern unterschiedlich äußern. Diese Tatsache ist jedoch bis heute nur wenig bekannt – in der Ärzteschaft, in der Bevölkerung und bei den Frauen selbst. Ähnlich steht es um die typischen Anzeichen eines Herz infarkts bei Frauen: Sie werden unterschätzt, nicht richtig zugeordnet und oft sogar falsch behandelt. Deshalb haben Frauen nach einem Infarkt deutlich schlechtere Überlebenschancen als Männer. Was unterscheidet die Herzen von Frauen und Männern?
Ein Herz ist ein Herz – sollte man meinen. Jedoch gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede, besonders im fortgeschrittenen Alter. Während alternde Männerherzen größer und schlaffer werden, schrumpfen Frauenherzen und verlieren an Elastizität. Der Schutz der Gefäße durch weibliche Hormone entfällt nach den Wechseljahren; auch die Herzwände können schlechter auf Blutdruckspitzen reagieren. Das erklärt, weshalb Frauen Herzinfarkte meist in einem höheren Alter erleiden als Männer.
Wie unterscheiden sich die Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen und Männern?
Im Allgemeinen sind starke Schmerzen im Brustkorb, oft mit Ausstrahlungen in den linken Arm, als typische Anzeichen für einen Herzinfarkt bekannt. Dies gilt jedoch vor allem für Männer – die Symptome bei Frauen sind teilweise andere. Vor allem sind sie weniger spezifisch, weshalb sie oft übersehen werden.
Die Deutsche Herzstiftung zählt folgende Alarmzeichen für Herzinfarkte bei Frauen auf:
• Schmerzen im Brustkorb
• Schmerzen im Oberbauch
• Schmerzen im Rücken, meist zwischen den Schulterblättern
Hinzu kommen
• Kurzatmigkeit bzw. Atemnot
• Schweißausbrüche
• Übelkeit
• Erbrechen
• Ziehen in den Armen
• unerklärliche Müdigkeit
• Depressionen
Viele Frauen missdeuten diese Symptome – die oft schon weit vor dem Infarkt auftreten – und reagieren gar nicht oder zu spät. Und in ärztlichen Praxen und sogar in Kliniken kann mitunter die Lebensgefahr unterschätzt werden. Atemnot wird dann als Asthma behandelt, Übelkeit und Erbrechen mit Magenmedikamenten, Rückenschmerzen werden zur Orthopädie überwiesen.
Die Unterschiede wurden lange nicht berücksichtigt
In großen klinischen Studien sind Frauen häufig unterrepräsentiert. Das heißt: Oft sind nur 25 Prozent der Teilnehmenden weiblich. Die Folge ist, dass Referenzwerte, Richtlinien und Therapien auf Männer zugeschnitten sind, bei Frauen sich aber möglicherweise ganz andere Effekte zeigen. Auch bei Medikamenten spielen Geschlechterunterschiede eine Rolle. Erst kürzlich zeigte eine Studie mit Medikamenten gegen Herzschwäche, dass für Frauen geringere Dosierungen besser sind als die empfohlenen, die auf einen "Durchschnittsmann“ ausgelegt sind. Dies hat beispielsweise Einfluss auf Nebenwirkungen und letztlich auch die Sterblichkeit.
Was ist beim Auftreten der Symptome zu tun?
Ein Herzinfarkt kommt oft schleichend, das heißt, einige Symptome können schon Tage vor dem eigentlichen Infarkt auftreten und andauern. Deshalb ist es besonders wichtig, den möglichen Zusammenhang mit einer Herzerkrankung zu erkennen. Für Betroffene und ihre Umgebung gilt deshalb:
• Typische Symptome kennen und wahrnehmen.
• Nicht zögern zu reagieren.
• Den Notruf 112 wählen.
• Rettungsdienste und Ärztinnen oder Ärzte auf den möglichen Zusammenhang hinweisen.
Vorbeugung nutzt Frauen wie Männern
Genauso wie Männer sollten Frauen, auch jüngere Frauen, vorbeugend etwas für ihre Herzgesundheit tun – vor allem, wenn sie familiär vorbelastet sind.
Die Deutsche Herzstiftung zählt als wichtigste Risikofaktoren auf:
• Übergewicht
• Rauchen
• Bluthochdruck
• erhöhte Blutfette
• erhöhter Blutzucker
• psychosoziale Belastung
• Stress
• Bewegungsmangel
• ungesunde Ernährung
Viel Bewegung, ausreichend Entspannung und eine ausgewogene Ernährung kommen nicht nur dem Herzen, sondern dem gesamten Organismus zugute, ebenso der Verzicht auf das Rauchen. Für Menschen mit vorgeschädigtem Herzen wird außerdem die regelmäßige Grippeimpfung empfohlen, da eine Infektion schwerwiegende Folgen haben kann.
Übrigens: Auch bei der Vorbeugung gibt es Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Frauen profitieren viel mehr und schneller von Sport als Männer!
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de; Redaktion: Andrea Sudiana, asudiana@lzg-rlp.de
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13.09.2024
Lebensmittel per Klick
Marktcheck zum Online-Einkauf von Lebensmitteln
Lebensmittel per Klick
Marktcheck zum Online-Einkauf von Lebensmitteln
Lebensmittel
online zu bestellen kann zwar bequemer und zeitsparender sein, aber
ist meist auch teurer als der Einkauf im stationären Handel. Ein
Marktcheck der Verbraucherzentrale hat gezeigt, dass vor allem
konventionelle Lebensmittel online deutlich mehr kosten. So waren
beispielsweise Tomaten aus konventionellem Anbau im Online-Handel im
Durchschnitt 80 Prozent teurer als im stationären Handel. Bei
Bio-Lebensmitteln sind die Preisunterschiede nicht ganz so groß.
Allerdings sind die Preisunterschiede je nach Produkt und
Online-Lieferdienst sehr unterschiedlich. Im Marktcheck war der
untersuchte Warenkorb bei Rewe online und Flink günstiger als bei
Knuspr und Flaschenpost. Bei Rewe sind die Preise online zu denen im
stationären Handel sehr ähnlich und es konnten nur vereinzelt
Preisunterschiede festgestellt werden.
Die Temperaturmessungen bei Tiefkühl-Lachs, Hackfleisch und Butter zeigten, dass die leicht verderblichen Produkte nicht immer ausreichend gekühlt ankamen. In zwei von vier Fällen war das Hackfleisch nicht ausreichend gekühlt. Auch ein Tiefkühl-Lachs und eine Butter erreichten die Temperaturanforderungen bzw. -empfehlungen nicht. „Die Einhaltung der Kühlkette ist entscheidend für die Sicherheit, Qualität und Haltbarkeit von Lebensmitteln“ betont Sophie Röckert, Fachbereichsleiterin Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Denn zu warme Temperaturen begünstigen das Wachstum von Krankheitserregern.
Für die Auslieferung der Lebensmittel wurden viele Papier- und Plastiktüten verwendet, die teilweise nur halb gefüllt waren. „Durch die Verwendung von Einwegtüten wird unnötig viel Verpackungsmüll produziert.“, sagt Ernährungsexpertin Caroline Brunnbauer. Allerdings bieten zwei der vier Online-Lieferdienste auch wiederverwendbare Tüten gegen eine Pfandgebühr an. Generell ist es empfehlenswert auf wiederverwendbare Tüten, statt aus Papier oder Plastik zu setzen. Hierfür eignen sich Stoffbeutel, die regelmäßig durch den Online-Lieferdienst gereinigt und vielfach von Verbraucher:innen wiederverwendet werden könnten.
Der komplette Marktcheck ist auf der Internetseite der Verbraucherzentrale zu finden.
Die Temperaturmessungen bei Tiefkühl-Lachs, Hackfleisch und Butter zeigten, dass die leicht verderblichen Produkte nicht immer ausreichend gekühlt ankamen. In zwei von vier Fällen war das Hackfleisch nicht ausreichend gekühlt. Auch ein Tiefkühl-Lachs und eine Butter erreichten die Temperaturanforderungen bzw. -empfehlungen nicht. „Die Einhaltung der Kühlkette ist entscheidend für die Sicherheit, Qualität und Haltbarkeit von Lebensmitteln“ betont Sophie Röckert, Fachbereichsleiterin Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Denn zu warme Temperaturen begünstigen das Wachstum von Krankheitserregern.
Für die Auslieferung der Lebensmittel wurden viele Papier- und Plastiktüten verwendet, die teilweise nur halb gefüllt waren. „Durch die Verwendung von Einwegtüten wird unnötig viel Verpackungsmüll produziert.“, sagt Ernährungsexpertin Caroline Brunnbauer. Allerdings bieten zwei der vier Online-Lieferdienste auch wiederverwendbare Tüten gegen eine Pfandgebühr an. Generell ist es empfehlenswert auf wiederverwendbare Tüten, statt aus Papier oder Plastik zu setzen. Hierfür eignen sich Stoffbeutel, die regelmäßig durch den Online-Lieferdienst gereinigt und vielfach von Verbraucher:innen wiederverwendet werden könnten.
Der komplette Marktcheck ist auf der Internetseite der Verbraucherzentrale zu finden.
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07.09.2024
Umfrage „Sicherer Schulweg“ der ADAC Stiftung
Umfrage „Sicherer Schulweg“ der ADAC Stiftung
Mehrheit der Befragten bewertet Elterntaxis
kritisch
Jedes vierte Grundschulkind legt seinen Schulweg zumeist im Elterntaxi zurück. Das ist das Ergebnis der Umfrage „Sicherer Schulweg“, die die ADAC Stiftung heute veröffentlicht. Die Hauptgründe dafür, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren und wieder abholen, sind praktischer Natur: Anschlusstermine, schlechtes Wetter und Zeitersparnis für das Kind. Nur wenige Eltern nennen als Grund einen unsicheren Schulweg. Dass Elterntaxis auf eben diesem mehrheitlich als sicher eingestuften Schulweg unnötige Gefahren heraufbeschwören, ist jedoch die größte Kritik der Eltern, deren Kinder zur Schule gehen, rollern oder radeln.
Jedes vierte Grundschulkind legt seinen Schulweg zumeist im Elterntaxi zurück. Das ist das Ergebnis der Umfrage „Sicherer Schulweg“, die die ADAC Stiftung heute veröffentlicht. Die Hauptgründe dafür, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren und wieder abholen, sind praktischer Natur: Anschlusstermine, schlechtes Wetter und Zeitersparnis für das Kind. Nur wenige Eltern nennen als Grund einen unsicheren Schulweg. Dass Elterntaxis auf eben diesem mehrheitlich als sicher eingestuften Schulweg unnötige Gefahren heraufbeschwören, ist jedoch die größte Kritik der Eltern, deren Kinder zur Schule gehen, rollern oder radeln.
Vor allem das höhere
Verkehrsaufkommen, dass durch das Bringen und Abholen der Kinder vor
den Schulen entsteht, sieht die Mehrheit der Eltern kritisch. 62
Prozent finden, dass vor Schulbeginn und nach Schulende zu viele
Autos in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes sind. 56 Prozent
sagen, dass durch Elterntaxis gefährliche Verkehrssituationen
entstehen. Fast ebenso viele Befragte wünschen sich räumlich
abgetrennte Hol- und Bringzonen für Elterntaxis (55 Prozent).
Laut der Umfrage der ADAC Stiftung
bringen im Frühjahr und Sommer 23 Prozent der Eltern ihr Kind
während der Grundschulzeit mindestens 3- bis 4-Mal pro Woche mit dem
Pkw zur Schule. Im Herbst und Winter erhöht sich der Anteil auf 28
Prozent. Über alle Schulformen hinweg beträgt der Anteil der
Schüler, die zumeist von den Eltern zur Schule gefahren werden, 17
Prozent in den helleren und 21 Prozent in den dunkleren Jahreszeiten.
An mangelnder Sicherheit der Schulwege
liegt es laut der Umfrage nicht, dass so viele Eltern ihre Kinder mit
dem Auto zur Schule fahren. Eltern geben der Schulwegsicherheit
durchschnittlich die Note 2,6. Als sehr sicher bzw. sicher stufen den
Schulweg ihrer Kinder mehr als die Hälfte aller Eltern ein (56
Prozent).
Dazu passt, dass nur 11 Prozent
derjenigen Eltern, die ihre Kinder regelmäßig mit dem Auto zur
Schule fahren, dies aus Gründen der Verkehrssicherheit tun.
Wesentlich häufiger als Gründe für den elterlichen Hol- und
Bringservice angeführt werden Anschlusstermine des Kindes (39
Prozent), schlechtes Wetter (38), Schule liegt auf dem Arbeitsweg
(30), Zeitaufwand des Kindes (23) und Bequemlichkeit (18).
Mobilitätsexperten sprechen sich dafür
aus, Kinder selbstständig zur Schule oder zur Haltestelle gehen,
rollern oder radeln zu lassen: „Gespür für den Straßenverkehr
und seine Gefahren entwickeln Kinder als aktive Teilnehmer, nicht auf
der Rückbank eines Autos. Der Fußweg oder die Fahrt mit dem Rad zur
Schule sind ein wichtiges tägliches Training, um sich sicher und
eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen“, sagt Christina
Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung. Zudem habe es positive
Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit im Unterricht, die
körperliche Fitness und das Sozialverhalten der Kinder, wenn sie den
Weg gemeinsam mit anderen Schülern zurücklegen.
Obwohl Schulwege überwiegend als
sicher eingestuft werden, begleiten auch viele jener Eltern
regelmäßig ihre Kinder, die ihren Schulweg zu Fuß, per Tretroller
oder auf dem Fahrrad zurücklegen. 34 Prozent der Eltern geben an,
ihr Kind während der Grundschulzeit fast täglich zu begleiten,
weitere 16 Prozent tun das zumindest gelegentlich. Über alle
Schulformen hinweg sind 18 Prozent der Eltern fast immer an der Seite
ihres Kindes, wenn es zur Schule geht, rollert oder radelt. Weitere
13 Prozent begleiten ihre Kinder gelegentlich.
Am meisten Angst um die Sicherheit
ihrer Kinder auf dem Schulweg haben Eltern vor Verkehrsrowdys oder
wegen möglicher Unachtsamkeiten anderer Verkehrsteilnehmer. 43
Prozent teilen diese Sorge. Es folgen allgemeine Sorgen um das Kind
und mangelndes Vertrauen in die Verkehrssicherheit des Schulwegs
(jeweils 26 Prozent). 20 Prozent der Eltern befürchten, dass ihr
Kind nicht richtig aufpasst oder Verkehrssituationen nicht richtig
einschätzt.
Mögliche Ablenkung ihres Kindes durch
das Smartphone schätzen Eltern ebenfalls als Risiko ein. 62 Prozent
aller Kinder haben ein Smartphone auf dem Schulweg dabei, und bei
mehr als jedem vierten Kind von ihnen wissen Eltern, dass es dadurch
schon mal zu brenzligen Situationen gekommen ist (26 Prozent). Eltern
von Grundschulkindern berichten sogar zu 43 Prozent von gefährlichen
Situationen aufgrund von Ablenkung durch Smartphones.
Zum Schuljahresbeginn startet die ADAC
Stiftung ihre bundesweite Kampagne „Sicher zu Fuß zur Schule“.
Ziel ist es, das verantwortungsbewusste Verhalten aller
Verkehrsteilnehmenden im Straßenverkehr zu fördern. Die Kampagne
richtet sich an Eltern und Kinder, Pädagoginnen und Pädagogen sowie
alle Verkehrsteilnehmenden, die im Umfeld von Schulen unterwegs sind.
Die Kampagne besteht aus einer großen
Plakatkampagne und zahlreichen Social Media Aktionen. Auf der Website
verkehrshelden.com/schulstart stellt die ADAC Stiftung umfangreiche
Informationsmaterialien und Lösungsvorschläge kostenlos zur
Verfügung. Außerdem bietet die Website ein Gewinnspiel mit
attraktiven Preisen, zum Beispiel ein Wochenende im Ravensburger
Spieleland für zwei Erwachsene und zwei Kinder.
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01.09.2024
Sepsis – Aufklärung kann Leben retten
Sepsis, oft auch Blutvergiftung genannt, gehört zu den wenig bekannten, aber sehr häufigen Todesursachen. Mehr als 100.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an Sepsis, schätzt die Sepsis-Stiftung; der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) geht von mindestens 75.000 Todesfällen aus. Wer eine Sepsis übersteht, kann schwere Folgeschäden davontragen, die zu einer verringerten Lebenserwartung führen können. Wie wichtig es ist, die Anzeichen einer Sepsis zu erkennen und schnell zu handeln, zeigt eine weitere Zahl: 15.000 bis 20.000 Todesfälle im Jahr könnten allein in Deutschland mit einer schnellen Diagnose verhindert werden.
Sepsis – Aufklärung kann Leben retten
Sepsis, oft auch Blutvergiftung genannt, gehört zu den wenig bekannten, aber sehr häufigen Todesursachen. Mehr als 100.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an Sepsis, schätzt die Sepsis-Stiftung; der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) geht von mindestens 75.000 Todesfällen aus. Wer eine Sepsis übersteht, kann schwere Folgeschäden davontragen, die zu einer verringerten Lebenserwartung führen können. Wie wichtig es ist, die Anzeichen einer Sepsis zu erkennen und schnell zu handeln, zeigt eine weitere Zahl: 15.000 bis 20.000 Todesfälle im Jahr könnten allein in Deutschland mit einer schnellen Diagnose verhindert werden.
Was passiert bei einer Sepsis?
Eine Sepsis geht immer von einer
Infektion im Körper aus. Lungenentzündungen, Harnwegsentzündungen
und Entzündungen im Bauchraum zählen zu den häufigsten Ursachen.
Im Normalfall wehrt sich das Immunsystem dagegen. Im Fall einer
Sepsis gerät es jedoch außer Kontrolle: Nicht nur die
Krankheitserreger, sondern auch andere, gesunde Zellen im Körper
werden bekämpft. Das führt dazu, dass Zellen absterben und Organe
versagen – eine lebensbedrohliche Situation entsteht, die von der
Schwere her vergleichbar ist mit Herzinfarkt und Schlaganfall.
Wer bekommt eine Sepsis?
Jeder Mensch kann eine Sepsis erleiden
– unabhängig von Alter oder Vorerkrankung. Jede Entzündung,
selbst einer kleinen Wunde, kann zur Sepsis führen. Besondere
Risikofaktoren sind:
- ein geschwächtes Immunsystem
- chronische Erkrankungen
- Tumorerkrankungen
- Chemotherapie
- immunsuppressive Therapien, z.B.
bei Rheuma oder Asthma
- chronische offene Wunden
Da diese Erkrankungen mit dem Alter
häufiger werden, bilden ältere Menschen eine Risikogruppe.
Pflegende Angehörige sollten sich über das Krankheitsbild
informieren, damit sie Hinweise auf Sepsis rechtzeitig erkennen und
Hilfe holen können. Aber auch Schwangere, Säuglinge und
Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko, an Sepsis zu erkranken.
Was sind die Anzeichen einer Sepsis?
Die Anzeichen einer Sepsis können von
Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Typisch ist jedoch, dass
sich die mit der ursprünglichen Entzündung verbundenen Beschwerden
massiv verändern. Am häufigsten treten die folgenden Symptome auf:
- extremes, nie gekanntes
Krankheitsgefühl, eventuell in Verbindung mit Todesangst
- neu auftretende Verwirrung oder
andere Wesensveränderungen
- Schmerzen im ganzen Körper
- Kurzatmigkeit, schnelle abgehackte
Atmung
- sehr hoher oder sehr niedriger Puls
- deutlich erniedrigter Blutdruck
- Anzeichen von Organversagen, zum Beispiel blaue Verfärbungen bei Lungenversagen oder geringe Urinausscheidung trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr bei Nierenversagen.
- Fieber tritt nicht zwangsläufig
auf, wenn aber, dann meist in Verbindung mit Schüttelfrost.
Alte Menschen bekommen sogar häufig Untertemperatur.
Was tun?
Sepsis ist lebensbedrohlich – deshalb
muss schnell gehandelt werden, wenn Sie bei einer Person die
genannten Anzeichen feststellen.
- Wählen Sie direkt den Notruf 112.
- Weisen Sie auf die Möglichkeit
einer Sepsis hin.
- Beschreiben Sie die ursprüngliche
Infektion und weitere Risikofaktoren.
- Schildern Sie die Symptome, die Ihrer Einschätzung nach eine Sepsis begründen. Machen Sie sich evtl. Notizen dazu, um nichts zu vergessen.
- Halten Sie, wenn möglich,
Medikamentenpläne, Vorerkrankungen, aktuelle Berichte u. ä. bereit.
- Bitten sie nachdrücklich um eine
Einweisung in die Klinik.
Angehörige kennen die Patientin oder
den Patienten am besten und können die Veränderungen, die auf eine
Sepsis hindeuten, gut einschätzen. Daher sollte medizinisches
Personal die Hinweise von Angehörigen ernst nehmen.
Wie geht es weiter?
Eine Sepsis wird intensivmedizinisch
behandelt. Auch nach der Entlassung müssen drei Viertel der
Überlebenden mit gesundheitlichen Folgen und einem langen
Genesungsprozess rechnen.
- Etwa ein Drittel der Betroffenen
werden pflegebedürftig oder müssen intensiver als zuvor gepflegt
werden.
- Fast die Hälfte leiden unter
Problemen wie Schmerzen, Einschränkungen der Organfunktionen,
Gleichgewichtsproblemen oder schneller Erschöpfung bis hin zum
Chronischen FatigueSyndrom.
- Rund 15 Prozent bekommen psychische
Probleme, die sich beispielsweise als Angststörungen, Depression
oder Posttraumatische Belastungsstörungen äußern.
- Knapp 10 Prozent erleben kognitive
Beeinträchtigungen wie Konzentrationsstörungen.
In der Regel treten mehrere dieser
Folgen zusammen auf. Auch die Bewältigung der Krankheitserfahrung
bereitet vielen Überlebenden und ihren Angehörigen Probleme.
Auf gute Nachsorge achten
Für Sepsis-Patientinnen und -Patienten
gibt es derzeit keine geregelten Reha-Maßnahmen. Deshalb ist es
wichtig, bei Ärztinnen und Ärzten sowie bei der Krankenkasse immer
wieder auf Handlungsbedarf hinzuweisen. Je nach Folgeerkrankung sind
Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie hilfreich. Auch eine
Psychotherapie unterstützt den Genesungsprozess. Eine wichtige Rolle
spielen – wie bei allen wenig bekannten Erkrankungen –
Selbsthilfegruppen. Hier sind auch Angehörige willkommen.
Wie kann man einer Sepsis vorbeugen?
Die wichtigste Vorsorge ist, sich vor
Infektionen zu schützen. Dazu sollten Hygieneregeln beachtet werden,
wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen, gute
Toilettenhygiene und ein sorgfältiger Schutz von Wunden durch
Verband, Pflaster oder Wundspray. Insbesondere, wenn Katheter oder
Drainagen benutzt werden, ist Hygiene wichtig. Auch Impfungen, wie
die Pneumokokken-Impfung oder die Grippe-Impfung, stellen einen
Schutz dar. Lassen Sie sich in Ihrer Hausarztpraxis zu möglichen
Impfungen beraten. Ist eine Infektion eingetreten, sollte sie gerade
bei älteren Menschen schnell behandelt werden.
Wie können sich pflegende
Angehörige über Sepsis informieren?
Der vdek (Verband der Ersatzkassen
e.V.) hat gemeinsam mit Partnern die Kampagne „Deutschland erkennt
Sepsis“ gestartet, um die typischen Warnzeichen in der Bevölkerung
und bei medizinischem Personal bekannter zu machen. In diesem Rahmen
wurden acht Schulungsvideos speziell für pflegende Angehörige
entwickelt, die auf YouTube abgerufen werden können. Sie zeigen in
leicht verständlicher Form, auf welche Symptome geachtet werden
muss, wie bei einem Verdacht auf Sepsis gehandelt werden sollte und
welche Folgen eine Sepsis mit sich bringen kann.
© Landeszentrale für
Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider,
freistil-texte.de; Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail:
bkahl@lzg-rlp.de
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29.08.2024
Schutz für Demenzkranke – Wichtige Versicherungen im Überblick
Viele ältere demenzkranke Menschen leben allein und dass sie erkrankt sind, bemerkt man oft erst, wenn etwas passiert. Ein Beispiel aus dem Leben: Eines Tages vergisst eine 78-järige Frau, den Herd auszuschalten, und verursacht einen kleinen Brand in ihrer Küche. Glücklicherweise wird niemand verletzt, aber der Sachschaden ist erheblich. In solchen Situationen stellt sich die Frage: Welche Versicherungen greifen und wie können sich Betroffene und ihre Angehörigen absichern?
Schutz für Demenzkranke – Wichtige Versicherungen im Überblick
Viele ältere demenzkranke Menschen leben allein und dass sie erkrankt sind, bemerkt man oft erst, wenn etwas passiert. Ein Beispiel aus dem Leben: Eines Tages vergisst eine 78-järige Frau, den Herd auszuschalten, und verursacht einen kleinen Brand in ihrer Küche. Glücklicherweise wird niemand verletzt, aber der Sachschaden ist erheblich. In solchen Situationen stellt sich die Frage: Welche Versicherungen greifen und wie können sich Betroffene und ihre Angehörigen absichern?
Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung, die das Gedächtnis und andere kognitive Fähigkeiten beeinträchtigt. Dies kann zu Situationen führen, in denen Betroffene unabsichtlich Schäden verursachen. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema Versicherungen auseinanderzusetzen. Zwei zentrale Versicherungen sind hierbei die private Haftpflichtversicherung und die Unfallversicherung.
Private Haftpflichtversicherung
Die private Haftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen für jeden Haushalt. Sie schützt vor den finanziellen Folgen, wenn man anderen Personen oder deren Eigentum Schaden zufügt. Bei Menschen mit Demenz stellt sich jedoch die Frage der Deliktsfähigkeit. Deliktsfähigkeit bedeutet, dass eine Person für ihre Handlungen haftbar gemacht werden kann. Menschen mit fortgeschrittener Demenz gelten oft als deliktsunfähig, da sie die Tragweite ihrer Handlungen nicht mehr erkennen können. Auch wenn der Demenzkranke schuldlos handelt, ähnlich wie kleine Kinder, können Schäden, die z.B. Nachbarn und Bekannten zugefügt werden, mit einer speziellen Zusatzklausel versichert werden. So können unnötige Streitigkeiten vermieden werden.
Viele Versicherungen bieten mittlerweile eine Demenzklausel an. Diese Klausel stellt sicher, dass auch deliktsunfähige Personen, wie Menschen mit Demenz, versichert sind. Das bedeutet, dass die Versicherung auch dann für Schäden aufkommt, wenn der Versicherte aufgrund seiner Erkrankung nicht haftbar gemacht werden kann. Es ist ratsam, beim Abschluss einer Haftpflichtversicherung darauf zu achten, ob eine solche Klausel enthalten ist.
Unfallversicherung
Eine Unfallversicherung bietet finanziellen Schutz bei Unfällen, die zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden führen. Für Menschen mit Demenz ist dies besonders wichtig, da sie aufgrund ihrer Erkrankung ein erhöhtes Unfallrisiko haben. Stürze und andere Unfälle können schwerwiegende Folgen haben und hohe Kosten verursachen. Die Unfallversicherung kann helfen, diese Kosten zu decken und die finanzielle Belastung für die Betroffenen und ihre Familien zu reduzieren. Es ist wichtig, eine Versicherung zu wählen, die auch im hohen Alter und bei bestehenden Vorerkrankungen wie Demenz greift.
Drei Tipps für den richtigen Versicherungsschutz:
- Demenzklausel prüfen: Die private Haftpflichtversicherung sollte eine Demenzklausel enthalten. Diese stellt sicher, dass auch deliktsunfähige Personen versichert sind.
- Unfallversicherung anpassen: Man sollte eine Unfallversicherung wählen, die auch im hohen Alter und bei bestehenden Vorerkrankungen wie Demenz greift. Wichtig ist, sich über die Leistungen und Bedingungen der Versicherung zu informieren.
- Frühzeitig informieren: Eine rechtzeitige Absicherung kann im Ernstfall viel Ärger und finanzielle Belastungen ersparen.
Das Beispiel zeigt, wie wichtig der richtige Versicherungsschutz ist. Eine gute Absicherung kann nicht nur finanzielle Schäden abwenden, sondern auch für ein Stück Sicherheit und Ruhe im Alltag sorgen. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig und umfassend über die Möglichkeiten zu informieren.
Fragen rund um die Unfall- und private Haftpflichtversicherung beantworten die Versicherungsexperten der Verbraucherzentrale in einer kostenlosen Erstberatung unter 06131 28 48 122 montags von 10 bis 13 Uhr und mittwochs von 14 bis 17 Uhr.
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21.08.2024
Must-Have-Versicherungen für Studierende: Was ist wirklich wichtig?
Das Abitur in der Tasche, aufregende Träume im Kopf und neue Herausforderungen vor dem Bauch: so beginnt dieser Tage für viele Schulabgänger die Studienzeit – und damit oft ein wesentlicher Schritt aus der elterlichen Obhut. Die Zurich Versicherung gibt Hilfestellung, welche Versicherungen für Studierende sinnvoll sind und worauf sie achten sollten.
Must-Have-Versicherungen für Studierende: Was ist wirklich wichtig?
Das Abitur in der Tasche, aufregende Träume im Kopf und neue Herausforderungen vor dem Bauch: so beginnt dieser Tage für viele Schulabgänger die Studienzeit – und damit oft ein wesentlicher Schritt aus der elterlichen Obhut. Die Zurich Versicherung gibt Hilfestellung, welche Versicherungen für Studierende sinnvoll sind und worauf sie achten sollten.
Private Haftpflichtversicherung
Die private Haftpflichtversicherung
zählt zu den zentralen Grundabsicherungen. Sie springt ein, wenn man
unabsichtlich einen Schaden verursacht hat. Bei Studierenden muss man
genau hinschauen:
„Nicht alle können weiterhin in
einer Familienversicherung über ihre Eltern versichert werden. Wer
beispielsweise nicht mehr im elterlichen Haushalt lebt, vor dem
Studium bereits berufstätig war oder ein Erststudium abgeschlossen
hat, muss sich in jedem Fall selbst versichern“, erklärt Gabriel
Gallinger, Experte für Sachversicherungen bei der Zurich Gruppe
Deutschland.
Hausratversicherung
Da eine „Studentenbude“ heute dank
Laptop, Tablet und Co meist aus durchaus wertvollerem Inventar
besteht, sollte auch der Hausrat der eigenen Wohnung versichert
werden. Diese Versicherung deckt Schäden am eigenen Besitz in der
Wohnung oder im Zimmer im Studierendenwohnheim ab, z.B. durch
Einbruchdiebstahl, Feuer oder Leitungswasserschäden. „Nach dem
Auszug aus dem Elternhaus bietet weiterhin die Hausratversicherung
der Eltern auch in der neuen Unterkunft Schutz. Möglich ist das im
Rahmen einer Familienversicherung durch die sogenannte
Außenversicherung“, erklärt Gabriel Gallinger. Dies gilt
allerdings nur während des Erststudiums bzw. der ersten Ausbildung.
Wenn diese Zeit vorbei ist, muss ein eigener Vertrag abgeschlossen
werden.
„Für Wohngemeinschaften ist es
möglich, einen Versicherungsvertrag für die gesamte Wohnung
abzuschließen. Hierzu muss sich ein ‚Freiwilliger‘ finden, der
den Vertrag schließt. Weitere Mitbewohner werden dann bei Abschluss
namentlich gelistet.“
Das Praktische ist: Auch außerhalb der
Wohnung ist eine Hausratversicherung hilfreich: Wer sein Fahrrad
nicht in der Wohnung deponieren möchte, kann bei Abschluss der
Versicherung entscheiden, ob das Fahrrad auch außerhalb der
Räumlichkeiten mitversichert werden soll. Ansonsten ist das Fahrrad
im Rahmen des „einfachen Fahrraddiebstahls“ in geschlossenen
Räumen wie abschließbaren Fahrradkellern mitversichert, allerdings
nicht unterwegs im Freien. Oft ist auch ein Auslandssemester oder
eine längere Reise während des Studiums geplant. Was viele nicht
wissen: Der Versicherungsschutz gilt auch im Ausland weltweit bis zu
90 Tage. Geschützt sind in dieser Zeit der persönliche Besitz
daheim, sowie auch Gegenstände, die mit auf Reisen kommen.
Private Unfallversicherung
Studierende sind bei Tätigkeiten rund
um die Uni durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Dazu
zählen der Besuch von Vorlesungen und Seminaren, das Lernen in der
Bibliothek, aber auch der Weg zur Hochschule und wieder nach Hause.
Die meisten Unfälle - laut des
Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind das
rund 60 Prozent - passieren allerdings im eigenen Zuhause bzw. in der
Freizeit, die von der gesetzlichen Unfallversicherung nicht gedeckt
ist. Zu überlegen ist daher der Abschluss einer privaten
Unfallversicherung, die die finanziellen Unfall-Folgen aufgrund
körperlicher oder geistiger Einschränkungen abfedert.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Für Studierende kann es sich lohnen,
frühzeitig eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, da
die Beiträge in jungen Jahren meist niedriger sind und der
Gesundheitszustand in der Regel besser ist. Zudem ist die Hürde
hoch, überhaupt gesetzliche Leistungen zu erhalten. Die private
Absicherung kann helfen, diese Lücke zu schließen.
Falls vereinbart, zahlt die
Berufsunfähigkeitsversicherung auch bei längerer Krankschreibung
oder bestimmten schweren Erkrankungen, die zur Berufsunfähigkeit
führen.
Fondsgebundene Rentenversicherung
Für die Grundsteinlegung einer guten
Versorgung im Alter bieten die Studentenjahre den Vorteil der dann
noch relativ langen Laufzeit und den damit verbundenen höheren
Erträgen. Gerade bei fondsgebundenen Rentenversicherungen können
durch die lange Laufzeit Wertschwankungen über die Zeit ausgeglichen
und höhere Renditen erwirtschaftet werden. Wer bereits in jungen
Jahren einen entsprechenden Vorsorgebeitrag leisten kann, sollte sich
bereits frühzeitig mit dem Thema beschäftigen.
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15.08.2024
Kinder brauchen sichere Bindungen
Wenn ein Mensch auf die Welt kommt, ist sein Gehirn noch unfertig und unausgereift. Gerade einmal die fürs Überleben unmittelbar wichtigen Funktionen sind vorhanden. Alle anderen Bereiche müssen sich erst noch entwickeln. Faszinierend dabei ist, dass das Gehirn des Menschen individuell programmierbar ist. Das ist kein Nachteil, ganz im Gegenteil. Mit einem noch unfertigen Gehirn sind wir dazu in der Lage, uns in den vielen verschiedenen Lebenssituationen und Gemeinschaften, in die ein Mensch hineingeboren werden kann, zurechtzufinden und uns anzupassen. Damit die Anpassung gelingt, sind Vertrauen und eine sichere Bindung an eine Bezugsperson wichtig. Kinder brauchen sichere Bindungen
Vernetzungsprozesse im Gehirn
Kinder sind neugierig und wollen Neues erfahren. Neues zu wagen, kann aber auch bedrohlich sein. Es kann verängstigen, zum ersten Mal ohne die Hand eines Erwachsenen zu laufen, zum ersten Mal ins Wasser zu gehen oder das erste Mal alleine das Haus zu verlassen – und sei es nur, um das Nachbarskind zu besuchen.
Mit allen neuen Erlebnissen und Erfahrungen bilden sich Vernetzungen und Strukturen im Gehirn. Die Gehirnzellen, die es nicht schaffen, sich zu vernetzen, sterben ab. Die anderen überleben. Dieser Prozess findet größtenteils in den ersten Lebensjahren statt. Doch tatsächlich ist das Gehirn erst mit etwa 20 Jahren vollständig ausgereift, lange nach Beendigung der Pubertät.
Die Vernetzungen bilden sich nur optimal aus, wenn das Kind Vertrauen besitzt. Wenn es verunsichert ist, Angst oder Druck verspürt, wenn es sich alleine fühlt und keine Resonanz auf sein Verhalten erfährt, breiten sich Stresshormone im Gehirn aus. Damit fällt es dem Kind schwer, Neues zu lernen, es greift vielmehr auf bereits vorhandene Muster zurück. Dies können Zorn, Angst, Trotz oder Rückzug sein. Jeder von uns weiß das: Auch im Erwachsenenalter können wir unter Angst und Stress nicht lernen. So ist das, was wir uns wenige Minuten vor einer wichtigen Prüfung noch ängstlich einprägen wollen, meist vergebliche Liebesmüh.
Voraussetzungen, damit sich ein Kind sicher fühlen kann
Das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen, das für eine gute Gehirnentwicklung wichtig ist, setzt eine verlässliche Bindung an Bezugspersonen voraus. Das sind in den meisten Fällen die Eltern, aber auch Großeltern, Pflegepersonen, Erzieherinnen und Erzieher oder andere nahestehende Erwachsene können eine wichtige Rolle spielen. Kinder machen die Erfahrung, dass ihnen diese Menschen Nahrung, Geborgenheit, Trost und Zärtlichkeit geben und ihnen das sichere Gefühl vermitteln, dass sie für sie da sind.
Untersuchungen haben gezeigt, dass 60 bis 70 Prozent der Kinder eine sichere emotionale Bindung an Erwachsene haben. Jeweils 10 bis 15 Prozent weisen Bindungsstile auf, die man als unsicher-vermeidend oder unsicher-ambivalent bezeichnet. Eine desorganisierte Bindung – ein Ergebnis von extrem unzuverlässigen, widersprüchlichen oder traumatisierenden Erfahrungen in der frühen Kindheit – ließ sich bei 5 bis 10 Prozent der Kinder nachweisen. Sie gilt als Risikofaktor für eine ungünstige Entwicklung und spätere psychische Störungen.
Bindungen erhalten und stärken
Um Bindungen zu erhalten und zu vertiefen, gibt es ein paar grundlegende Anhaltspunkte. Zum Beispiel stärkt Zeit, die bewusst miteinander verbracht wird, die emotionale Bindung an eine Bezugsperson. Das können Aktivitäten sein wie Spielen, Vorlesen, Spazierengehen oder ein gemeinsames Hobby. Indem Sie sich Zeit nehmen, signalisieren Sie dem Kind, dass es wertgeschätzt wird. Wenn das Kind körperliche Nähe sucht, kuscheln oder hochgenommen werden will, gehen Sie darauf ein – und akzeptieren Sie, wenn es die Nähe nicht mehr braucht.
Weiterhin ist es wichtig, dem Kind die Sicherheit zu geben, dass es Ihnen vertrauen kann. Ihr Kind wird vor viele Herausforderungen gestellt werden. Vertrauen heißt nicht, dass Sie alles gut finden müssen, was Ihr Kind will, sagt und tut. Sie dürfen auch Grenzen setzen, nein sagen und Ihrem Kind damit Orientierung geben. Wichtig ist nur, dass Sie das Kind in seinem Wesen und mit seinen Bedürfnissen sehen und ihm zeigen, dass Sie es ernst nehmen – auch wenn Sie ihm nicht alle Wünsche erfüllen können oder nicht immer einer Meinung sind.
Umgekehrt brauchen Kinder auch die Erfahrung, dass die Erwachsenen ihnen Vertrauen schenken. Das können Sie zeigen, indem Sie dem Kind altersgerechte Verantwortung übertragen und ihm die Möglichkeit geben, eigene Entscheidungen zu treffen.
Ein Kind muss lernen, seine eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Lob und positive Bestärkung für gutes Verhalten und Erfolge unterstützen das Selbstwertgefühl des Kindes und die Bindung an die Bezugspersonen. Wahlloses Loben ist dagegen nicht förderlich. Es kann dazu führen, dass Kinder nicht die Möglichkeit haben, aus ihren Fehlern zu lernen. Konstruktive, ehrliche Rückmeldung, die auch Schwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigt, ist wichtig für die Entwicklung von Fähigkeiten und die Motivation, sich zu steigern.
Kinder brauchen das Gefühl, dass ihre Bezugspersonen regelmäßig und verlässlich für sie da sind – insbesondere in Situationen, in denen sie Unterstützung oder Trost brauchen. Konsistentes (widerspruchsfreies) und vorhersehbares Verhalten der Erziehenden gibt dem Kind Sicherheit. Wenn Kinder wissen, was sie von ihren wichtigsten Menschen erwarten können, entwickeln sie ein Gefühl von Stabilität und Geborgenheit.
Ein soziales Umfeld, in dem diese Prinzipien berücksichtigt werden, unterstützt die Vernetzungsprozesse im Gehirn und fördert die gesunde kognitive Entwicklung des Kindes.
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner ▪ Redaktion: Andrea Sudiana, E-Mail asudiana@lzg-rlp.de