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28.10.2025
Seniorentarif in der Kfz-Versicherung
Seniorinnen und Senioren zahlen mehr für die Kfz-Versicherung – das können Verbraucher:innen dagegen tun

Ein runder Geburtstag kann teuer werden: Ab 65 Jahren verlangen viele Versicherer Alterszuschläge, mit 75 Jahren kann der Beitrag um die Hälfte steigen. Der Grund: Ältere Versicherte gelten statistisch als höheres Risiko. Die Unterschiede zwischen den Tarifen sind teilweise enorm. Dies kann man geschickt nutzen: Wer regelmäßig vergleicht und familiäre Optionen nutzt, kann seine Prämie deutlich senken.

Viele ältere Autofahrerenden erleben es Jahr für Jahr: Die Kfz-Versicherung wird teurer – oft allein aufgrund des Alters. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zahlen 75-Jährige im Durchschnitt 48 Prozent mehr Beitrag als 55-Jährige. Der GDV empfiehlt den Versicherern Alterszuschläge ab 68 Jahren, doch manche Anbieter greifen bereits ab 65 Jahren zu. Die Versicherer begründen dies mit einem höheren Schadenbedarf: Ab etwa 65 Jahren steigen die Beiträge wieder deutlich an, ähnlich wie bei Fahranfänger:innen. Dabei fahren viele Senior:innen seltener, meiden Stresssituationen und verhalten sich im Straßenverkehr meist besonders vorsichtig.

Auch wenn laut Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bei der Tarifgestaltung kein Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgesetz vorliegt, empfinden viele Senior:innen die Zuschläge dennoch als ungerecht. „Das Alter allein darf kein pauschaler Risikofaktor sein“, sagt Philipp Wolf, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale. „Wer sicher fährt und regelmäßig vergleicht, kann unnötige Mehrkosten vermeiden. Eine faire Tarifgestaltung sollte das individuelle Fahrverhalten stärker berücksichtigen.“

Gerade in ländlichen Regionen ist das Auto oft unverzichtbar, beispielsweise für Arzttermine, Einkäufe oder Pflegebesuche. Anstatt sich mit steigenden Beiträgen abzufinden, lohnt es sich, den eigenen Vertrag kritisch zu prüfen. Oftmals liegen zwischen den teuersten und günstigsten Tarifen mehrere Hundert Euro pro Jahr. Durch die Übertragung günstiger Schadenfreiheitsrabatte oder die Mitversicherung von Familienmitgliedern kann die Prämie spürbar sinken.

Tipps der Verbraucherzentrale für ältere Versicherte:
  • Tarife regelmäßig vergleichen:
    Ab etwa 60 Jahren lohnt sich ein jährlicher Blick auf die Kfz-Versicherung. Ein Wechsel kann schnell mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen.
  • Vertrag prüfen und anpassen:
    Wenig-Fahrende können durch geringere Fahrleistung, höhere Selbstbeteiligung oder Fahrsicherheits-Checks sparen.
  • Versicherung über Familienmitglied prüfen:
    Wenn ein jüngeres Familienmitglied das Fahrzeug und die Schadensfreiheitsklasse übernimmt, kann das den Beitrag deutlich senken. Aber: Die Übertragung von Rabatten ist endgültig und kann nicht rückgängig gemacht werden.

Weitere Informationen und Beratung Ausführliche Informationen zur Kfz-Versicherung bietet die Verbraucherzentrale auf ihrer Internetseite.

Fragen rund um Kfz-Versicherung beantworten die Beraterinnen und Berater der Verbraucherzentrale montags von 10 bis 13 Uhr und mittwochs von 14 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 06131 28 48 122.  

16.10.2025
Ökotipp: Richtig heizen – Mollig warm und mehr Geld im Portemonnaie
Draußen wird es kälter und in vielen Wohnungen und Häusern werden die Heizungen angestellt. Viele Menschen haben aber Sorge, dass die Heizperiode zur Belastung für den Geldbeutel wird. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher beim Heizen Geld sparen können, erklärt Julius Neu, Energieexperte beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

„Bereits ein Grad weniger Raumtemperatur spart rund sechs Prozent Energie. Um die Wärme zu halten, sollten Türen zu beheizten Räumen geschlossen, Rollläden und Vorhänge nachts heruntergelassen und Fenster sowie Türen abgedichtet werden. Bleiben Räume länger ungenutzt, sollte die Heizung zwar heruntergedreht, aber nicht vollständig ausgeschaltet werden, damit die Wände nicht auskühlen und kein Schimmel entsteht.“

Heizen ist ein echter Kosten- und Energiefaktor zu Hause und die letzten Jahre immer teurer geworden. Rund 70 Prozent des Energieverbrauchs eines deutschen Haushalts entfallen durchschnittlich aufs Heizen. Hier gibt es ein erhebliches Potenzial, Energie und damit bares Geld zu sparen.

Ein genauer Blick auf die Heizkörper lohnt sich
Wärme verteilt sich am besten, wenn Heizkörper frei von Möbeln, Vorhängen und Staub bleiben. Richtiges Lüften spart ebenfalls Energie: Dabei sollte die Heizung ausgeschaltet und die Fenster weit geöffnet werden, am besten mit Durchzug, um die Luft schnell auszutauschen.

Neu ergänzt: „Die Effizienz der Heizungsanlage spielt beim Verbrauch eine große Rolle. Eigentümerinnen und Eigentümer sollten ihre Heizkörper jährlich, am besten vor Beginn der Heizperiode, entlüften und ihre Anlage regelmäßig prüfen lassen. Mit Blick auf Heizungstausch und energetische Modernisierungen empfehlen wir, sich beraten zu lassen, wie das Eigenheim Schritt für Schritt auf Klimakurs gebracht und welche Förderprogramme genutzt werden können. Energieberater, Bausachverständige oder auch die Verbraucherzentralen sind hierfür gute erste Ansprechpartner. Alte Öl- und Gasheizungen werden durch den steigenden CO2-Preis sowie den bei Gas zusätzlich steigenden Netzentgelten in den nächsten Jahren zur Kostenfalle.“

Noch ein Geldspar-Tipp: Geld sparen geht auch beim warmen Wasser. Die Erwärmung von Wasser verbraucht im Schnitt 16 Prozent Energie in den Haushalten. Duschen statt baden und Boiler ausschalten, wenn er längere Zeit nicht benötigt wird, macht sich bezahlt.

16.10.2025
Fertig-Wraps im Check: Viel Teig, wenig Füllung
Wraps sind beliebte Zwischenmahlzeiten, die viele Supermärkte, Discounter oder Shops am Bahnhof anbieten. Die Verbraucherzentralen haben in einem bundesweiten Markt-Check vorverpackte Wraps aus verschiedenen Einkaufsorten untersucht. Das Ergebnis: Die schnelle Zwischenmahlzeit ist überwiegend fleischhaltig, entpuppt sich nicht immer als ausgewogen und ist teilweise weniger gut gefüllt als gedacht.

Teig mit Soße statt gut gefüllter Wraps
Insbesondere in der günstigsten Preiskategorie im Check fiel auf, dass die Anbieter die Wraps so schneiden und präsentieren, dass sie gut gefüllt wirken. Beim Essen entpuppen sich einige dieser Wraps jedoch als Teig mit Soße und wenig Füllung. Im Vergleich zu Pizza oder Bowls, bei denen der Belag oder die Komponenten deutlich zu sehen sind, merken Verbraucher:innen bei Wraps erst beim Verzehr, wie viel Inhalt sich tatsächlich darin versteckt. „Die Schnittfläche sollte ehrlich zeigen, was Verbraucher:innen vom Inhalt erwarten können und nicht über die tatsächliche Menge der Füllung hinwegtäuschen“, sagt Isabel Kreuznacht von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Wer es genauer wissen möchte, muss auf die Nettofüllmenge und die Zutaten achten.

Wenig pflanzliche Alternativen insbesondere für kleines Geld
In den meisten der 79 überprüften Wraps ist entweder Fleisch oder Fisch zu finden. Weniger als jeder dritte Wrap im Check ist vegetarisch oder vegan gefüllt, obwohl Expert:innen der Gesundheit und Umwelt zuliebe eine pflanzenbetonte Ernährung empfehlen. Wer auf den Preis schaut, findet sogar noch weniger pflanzenbasierte Angebote. In der günstigsten Preiskategorie bis drei Euro, in der die meisten Wraps erhältlich sind, gibt es kaum vegetarische Angebote. Mehr als 90 Prozent dieser Wraps sind mit Fleisch oder Fisch gefüllt. „Es braucht daher mehr pflanzliche Wrap-Angebote gerade in der günstigen Preiskategorie“, so Isabel Kreuznacht. Vegetarische Varianten sind eher im höherpreisigen Segment zu finden, in dem die teuersten Produkte mehr als acht Euro kosten.

Kalorien in Wraps: (k)eine leichte Sache
Im Durchschnitt hat ein Wrap 450 Kilokalorien pro Portion. „Einzelne Produkte erreichen sogar über 700 Kilokalorien. Das ist vergleichbar mit einem Döner oder einer Tiefkühlpizza und damit keine leichte Mahlzeit mehr für zwischendurch“, so Isabel Kreuznacht. Hilfreich zur Orientierung ist der Nutri-Score. Von den untersuchten Wraps sind allerdings nur knapp die Hälfte mit dieser farblichen Orientierungshilfe gekennzeichnet. Das erschwert einen Vergleich der Wraps untereinander und damit die Auswahl für Verbraucher:innen.

Viele Zusatzstoffe und wenig Vollkorn
Bis auf einen Bio-Wrap enthalten alle Wraps zahlreiche Lebensmittelzusatzstoffe, die sich überwiegend in den Füllungen befinden. Aber auch der Fladen kann Zusatzstoffe enthalten. Nur drei der 79 Wraps sind zudem mit Vollkornmehl hergestellt. „Wer die Menge an Zusatzstoffen in seinem Essen reduzieren und gleichzeitig den Ballaststoffgehalt und somit das Sättigungsgefühl erhöhen möchte, belegt am besten selbst Vollkorn-Wraps“, empfiehlt Isabel Kreuznacht. Solche selbst gefüllten Wraps mit unterschiedlichen Zutaten können viele Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und Ballaststoffe liefern. Außerdem eignen sich Wraps hervorragend zur Resteverwertung.

Weitere Informationen
Weiterführende Informationen zum Marktcheck mit Abbildungen zu ausgerollten Fertig-Wraps, Tipps für Verbraucher:innen für den Einkauf und Ideen zum Selbermachen finden sich auf der Website der Verbraucherzentralen: www.verbraucherzentrale-rlp.de/marktcheck-wraps-2025.

Zur Vorgehensweise des Marktchecks
Für den bundesweiten Marktcheck besuchten die Verbraucherzentralen im Zeitraum von Juni bis August 2025 zahlreiche Verkaufsstellen für „Ready-to-eat“-Produkte sowohl in (Groß-)Städten als auch im ländlichen Raum. In 30 Läden wurden die Tester:innen fündig. Dazu zählten Supermärkte, Discounter, Biomärkte sowie Verkaufsstellen und Kioske in Bahnhöfen. Im Fokus standen vorverpackte, verzehrfertige Wraps, also gefüllte Weizenfladen.

Insgesamt wurden 79 Produkte erfasst. Bewertungskriterien waren die Produktbezeichnung, Zutatenliste, Nährwerttabelle, Preisangaben und Nettofüllmenge. Zusätzlich erfassten die Tester:innen den Nutri-Score. Um zu prüfen, ob die Füllung tatsächlich den Erwartungen entspricht, öffneten die Verbraucherzentralen stichprobenartig einzelne Wraps.

15.10.2025
Essen für die Seele – Wie sich Ernährung und Psyche gegenseitig beeinflussen
Was hat unsere Ernährung mit der Psyche zu tun? Mehr als wir oft denken! Aus der Forschung ist seit einigen Jahren bekannt, dass Darm und Gehirn in einem engen Austausch stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Psychische Belastungen und Erkrankungen können sich auf Appetit und Lebensmittelauswahl auswirken. Umgekehrt kann eine ausgewogene Ernährung die psychische Gesundheit unterstützen und das Wohlbefinden stärken. Davon können auch Menschen profitieren, die bereits erkrankt sind.

So beeinflusst die psychische Verfassung unser Essverhalten – und umgekehrt
Dass sich unsere psychische Verfassung auf das Essverhalten auswirkt, haben wir sicher alle schon einmal festgestellt: Mal verdirbt uns Ärger den Appetit, mal löst Stress eine Heißhungerattacke aus. Unter Anspannung unregelmäßig zu essen, schnell verfügbare und meist ungesunde Kost zu bevorzugen oder ständig zu naschen – das dürften die meisten Menschen in Stresssituationen schon an sich beobachtet haben.

Ebenso machen wir oft die Erfahrung, dass süße Speisen die Stimmung heben oder fette und gehaltvolle Mahlzeiten entspannen. Solche Effekte beruhen keineswegs auf Einbildung, denn viele Lebensmittel beeinflussen den Stoffwechsel des Menschen, etwa indem sie vermehrt das so genannte Glückshormon Serotonin freisetzen. Und manche enthalten sogar medizinisch wirksame Inhaltsstoffe, beispielsweise Kaffee das anregende Koffein oder Schokolade das stimmungsaufhellende Theobromin.

Psychische Erkrankung und Ernährung
Auch bei psychischen Erkrankungen gibt es wissenschaftlich belegte Zusammenhänge mit der Ernährung, etwa wenn ein Mangel an bestimmten Nährstoffen besteht. Tatsächlich haben viele Menschen aufgrund ihrer psychischen Erkrankung ungünstige Ernährungsgewohnheiten. Niedergeschlagenheit oder Lustlosigkeit können dazu führen, weniger zu essen oder sich einseitig zu ernähren, Antriebslosigkeit lässt den Einkauf und die Zubereitung von Essen zur unüberwindbaren Hürde werden. Das Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn, das mit psychischen Erkrankungen einhergeht, kann das Genuss- oder Lustempfinden stören, zu Süchten und in der Folge zur Vernachlässigung der Ernährung führen. Und schließlich beeinträchtigen viele Psychopharmaka und Antidepressiva das Hunger- und Durstgefühl.

Zudem können sich durch Ernährung mitverursachte Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas, negativ auf die Psyche auswirken, insbesondere wenn sie mit einer Gewichtszunahme einhergehen. Übergewichtige Menschen leiden angesichts des vorherrschenden Schlankheitsideals oft unter Vorurteilen, Stigmatisierung und sozialer Diskriminierung. Diese Erfahrungen begünstigen psychische Belastungen, etwa ein vermindertes Selbstwertgefühl, Ängste und Depressionen.

Gut essen für die Seele: Tipps für den Alltag
Die Ernährung spielt weder bei der Entstehung noch bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen eine alleinige Rolle – es wirken immer mehrere Faktoren zusammen. Dennoch können Menschen mit psychischer Erkrankung oder vorübergehend getrübter Stimmung ihr seelisches Wohlbefinden durch ihr Ernährungsverhalten positiv beeinflussen. Die folgenden Empfehlungen können dabei hilfreich sein:

  • Essen Sie immer zu den gleichen Zeiten. Regelmäßige Mahlzeiten helfen, den Tag zu strukturieren.
  • Essen Sie bunt. Gemüse und Obst gibt es in allen Farben. Versuchen Sie, beim nächsten Einkauf bewusst zwei oder drei verschiedene Farben in Ihren Einkaufswagen zu legen. Richten Sie das Essen wie für einen lieben Gast auf dem Teller an.
  • Kochen Sie Ihr Essen selbst. So vermeiden Sie ungesunde Zutaten und können auf Vorrat kochen. Machen Sie es sich dabei leicht. Sie müssen keine aufwändigen Gerichte kochen, wenn es gerade genug andere Baustellen in Ihrem Leben gibt.
  • Essen Sie bewusst und nehmen Sie sich Zeit. Nehmen Sie wahr, wie lecker Ihr Essen schmeckt und welche Gefühle es in Ihnen auslöst.
  • Verabreden Sie sich zum Essen. Wenn Sie sich im Restaurant treffen, wählen Sie ein Gericht, dass Sie zu Hause nicht kochen.
  • Füllen Sie Ihren Vorratsschrank. So können Sie Zeiten überbrücken, in denen es Ihnen schwerfällt, einkaufen zu gehen und frische Lebensmittel zu besorgen.
  • Fragen Sie nach Hilfe und nehmen Sie Hilfe an. Vielleicht kann jemand aus Ihrem Familien- oder Bekanntenkreis ab und zu für Sie mitkochen oder einkaufen gehen.

Tipps bei Heißhunger
  • Essen Sie etwas, das schon nach kurzer Zeit satt macht. Gemüse, Eiweiß und Vollkornprodukte sättigen schnell und dauerhaft. Auch warme Getränke wie Tee oder Bouillon können den Heißhunger dämpfen.
  • Planen Sie Zwischenmahlzeiten ein, z.B. Nüsse oder Gemüsesticks. Damit vermeiden Sie Heißhunger zwischen den regulären Mahlzeiten.
  • Trinken Sie vor einer Mahlzeit ein Glas Wasser oder essen Sie eine halbe Salatgurke. So entsteht bereits vor dem eigentlichen Essen ein Sättigungsgefühl.
  • Kauen Sie gut und langsam. So nehmen Sie wahr, wenn Sie satt sind.
  • Putzen Sie sich bei Heißhunger die Zähne. Ein frisches, sauberes Mundgefühl sorgt oft dafür, dass der erste Appetit verfliegt.
  • Bei Heißhunger auf Süßes: Rühren Sie sich einen Magerquark mit etwas Marmelade oder Honig an. Bei Heißhunger auf Schokolade: Bevorzugen Sie sehr dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil oder trinken Sie einen Tee aus Kakaoschalen.
  • Lenken Sie sich positiv ab, etwa mit einem Spaziergang, einem Telefonat, einem Kreuzworträtsel oder einem Handarbeitsprojekt.

Tipps bei Appetitlosigkeit
  • Planen Sie mehrere kleine Mahlzeiten am Tag ein. So vermeiden Sie, dass Ihnen das Essen schwer im Magen liegt.
  • Essen Sie Lebensmittel, die Sie gerne mögen. Nutzen Sie Kräuter und Gewürze, um den Geschmack des Essens zu verbessern. Und lassen Sie das Auge mitessen, indem Sie das Essen ansprechend auf dem Teller anrichten. Schöne Musik kann helfen, den Fokus zu verändern und sich positiv auf das Essen einzulassen.
  • Probieren Sie einmal flüssige Lebensmittel wie selbstgemachte Shakes aus Kuh- oder Pflanzenmilch mit Obst, z.B. einer Banane und Haferflocken.
  • Kauen Sie etwas frische, geschälte Ingwerwurzel, um den Appetit anzuregen.

Bitte beachten
Diese Hinweise sind kein Ersatz für eine professionelle Beratung oder eine Therapie. Wenn Sie unter anhaltenden psychischen Problemen leiden, kontaktieren Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt, sie oder er wird die nötigen Schritte einleiten.

psychNAVi für schnelle Orientierung im Hilfesystem
Für die Suche nach einem geeigneten Behandlungs-, Beratungs- oder Unterstützungsangebot ist die Internetseite www.psychnavi-rlp.de hilfreich. Sie ist ein aktueller und nutzungsfreundliche Wegweiser, der das psychiatrisch-psychotherapeutische Hilfesystem in Rheinland-Pfalz zusammenfasst. Hier können Sie über eine Eingabemaske nach einem wohnortnahen Angebot suchen.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de;  Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de

08.10.2025
Genug Betrug – Achtung vor Betrugsmaschen mit Künstlicher Intelligenz
Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz verdeutlichen die Gefahr vor einer wachsenden Zahl von Betrugsfällen, bei denen Täter Künstliche Intelligenz (KI) gezielt einsetzen, um Menschen zu täuschen und zu schädigen.

Durch moderne KI-Technologien sind Kriminelle in der Lage, Stimmen, Bilder, Videos und Texte täuschend echt zu imitieren – oft in Echtzeit. Ziel ist es, das Vertrauen von Betroffenen zu erschleichen, um an Geld oder sensible persönliche Daten zu gelangen.

Schutz für alle Altersgruppen: Digitale Risiken erkennen und sicher handeln
Kinder, Jugendliche und Erwachsene können durch KI-gestützte Betrugsmaschen ins Visier von Kriminellen geraten. Besonders junge Menschen werden über soziale Netzwerke kontaktiert – etwa durch Täter, die sich mithilfe künstlich erzeugter Inhalte als Gleichaltrige ausgeben oder versuchen, sie unter Druck zu setzen, etwa über sexuelle Erpressung (sog. Sextortion).

Aber auch Erwachsene geraten zunehmend ins Visier. Betrugsmaschen wie Schockanrufe, der sogenannte Enkeltrick oder Liebesbetrug („Love Scamming“) werden mit KI-Unterstützung noch glaubwürdiger inszeniert. Die Täter simulieren Notlagen oder emotionale Nähe, um ihre Opfer zur Überweisung von Geldbeträgen zu bewegen.

Typische Methoden KI-gestützter Betrügereien
Stimmen-Imitation: KI kann aus kurzen Sprachaufnahmen Stimmen täuschend echt nachahmen. So wird beispielsweise vorgetäuscht, ein nahestehender Mensch sei in einer Notlage und benötige dringend Hilfe.
Manipulierte Nachrichten und Bilder: Mit KI erzeugte E-Mails, Chatverläufe oder Fotos wirken authentisch, stammen jedoch von Betrügern.
Gefälschte Videos: KI-generierte Videos können zur Manipulation oder zur Erpressung eingesetzt werden. Kriminelle nutzen so zum Beispiel Deepfakes mit Promis, um gefälschte Finanz- und Gesundheitsangebote glaubwürdig erscheinen zu lassen.

So schützen Sie sich
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – auch nicht bei vermeintlich vertrauter Stimme oder bekanntem Bild.
Bei Zweifeln: Gespräch beenden und die Person über eine bekannte Nummer selbst kontaktieren.
Geben Sie keine sensiblen Daten oder Zugangsdaten spontan weiter – weder telefonisch noch online.
Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung privater Informationen, Fotos oder Videos in sozialen Medien.
Sprechen Sie in der Familie über mögliche Betrugsmaschen. Notfallkennwörter und gezielte Rückfragen helfen, Echtheit zu prüfen.
Überweisen Sie kein Geld, ohne die Angaben unabhängig überprüft zu haben.
Im Betrugsfall: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Auch die Verbraucherzentrale nimmt Hinweise entgegen.

Weitere Informationen und Beratungsangebote: www.polizei-beratung.de

01.10.2025
Herbstbeginn: Wie wir uns mit saisonalen Lebensmitteln gesund halten
Wenn die Tage kürzer und kühler werden, beginnt gesundheitlich eine herausfordernde Zeit. Der Herbst bringt ein höheres Ansteckungsrisiko mit sich. Kein Wunder, dass nun die Erkältungswellen durchs Land ziehen. Doch wir können aktiv gegensteuern – mit dem, was die Natur uns schenkt: saisonale Lebensmittel, frisch und nährstoffreich, geerntet in unserer Region.

Warum ist der Herbst für unseren Körper so herausfordernd?  
Im Herbst muss sich unser Körper auf tiefgreifende Veränderungen einstellen: sinkende Temperaturen, kürzere Tage und weniger Sonnenlicht. Das fordert unser Immunsystem. Die natürliche Schutzbarriere der Schleimhäute wird durch feuchte Kälte draußen und trockene Heizungsluft drinnen belastet, Viren und Bakterien können leichter angreifen. Gleichzeitig sinkt die Produktion von Vitamin D und des „Glückshormons“ Serotonin durch weniger Tageslicht. Das führt nicht nur zum „Herbstblues“, sondern kann auch die Abwehrkräfte schwächen: All das macht den Herbst zur klassischen Erkältungszeit.

Was benötigen wir in dieser Zeit besonders?
Der Körper braucht jetzt stärkende, wärmende und nährstoffreiche Nahrung. Wichtig sind vor allem Vitamine wie A, C, D und die verschiedenen B-Vitamine, Mineralstoffe wie Zink, Magnesium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe, die unsere Abwehrkräfte unterstützen. Auch sättigende, ballaststoffreiche Kost, die die Verdauung anregt und uns lange Energie gibt, ist in der kühleren Jahreszeit besonders wichtig. Viele dieser Substanzen finden sich in einer Fülle saisonaler Herbstprodukte. Sie liefern genau die Nährstoffe, die unser Organismus jetzt braucht, um gesund und widerstandsfähig zu bleiben.

Wieso gibt es gerade im Herbst so viele gesunde Nahrungsmittel?
Die Natur bereitet sich im Herbst auf den bevorstehenden Winter vor – eine Zeit, in der Pflanzen nicht mehr aktiv wachsen, sondern sich in eine Ruhephase zurückziehen. Daher reichern sie in ihren Wurzeln, Früchten und Samen im Spätsommer und Herbst besonders viele Inhaltsstoffe an, um sich selbst vor Kälte, Frost und Schädlingsbefall zu schützen und gut über den Winter zu kommen. Davon profitieren auch wir Menschen.

Was liefert uns die – regionale – Natur jetzt?
Sie stellt uns im Herbst eine ganze Palette an Lebensmitteln zur Verfügung, die perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt sind. Typische regionale „Superfoods“ sind beispielsweise Kürbis, Rote Bete, Karotten, Kohl, Lauch, Äpfel, Birnen und Nüsse. Kürbis enthält viel Beta-Carotin (eine Vorstufe von Vitamin A), das unsere Schleimhäute schützt. Rote Bete liefert Folsäure und Eisen. Kohlarten wie Wirsing oder Grünkohl sind reich an Vitamin C und enthalten schwefelhaltige Pflanzenstoffe mit antibakterieller Wirkung. Äpfel und Birnen bringen Ballaststoffe und Antioxidantien mit. Nüsse liefern wertvolle Fette und Mineralstoffe. Je abwechslungsreicher wir essen, desto mehr gesunde Zusatzstoffe nehmen wir zu uns.

Das Besondere an diesen regionalen Herbstprodukten ist nicht nur ihre hohe Nährstoffdichte, sondern auch, dass sie frisch geerntet werden. Dadurch behalten sie viele ihrer wertvollen Inhaltsstoffe, die bei langen Transportwegen und Lagerzeiten oft verlorengehen. Saisonales und regionales Obst und Gemüse sind deshalb oft gesünder und außerdem nachhaltiger. Denn der kurze Weg vom Feld zum Teller reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich und unterstützt zugleich die heimischen Landwirte und die regionale Wirtschaft.

Praktische Tipps
Das können Sie für sich selbst tun
  • Essen Sie bunt und saisonal: Setzen Sie auf Gemüse und Obst, auf Nüsse und Kerne – Naturprodukte, die jetzt bei uns reifen. Je vielfältiger, desto besser, denn jede Sorte bringt eigene Gesundheitsvorteile mit.
  • Regional einkaufen: Nutzen Sie nach Möglichkeit Wochenmärkte, Hofläden oder Gemüseabos, um sich frisch und direkt aus der unmittelbaren Umgebung zu versorgen. So können Sie auch aus erster Hand Informationen darüber bekommen, wie die Lebensmittel erzeugt wurden.
  • Vorräte anlegen: Viele Herbstprodukte lassen sich gut lagern oder einkochen – wie Kartoffeln und Nüsse, Äpfel und Apfelmus, Sauerkraut, Rote-Bete-Salat oder Kürbissuppe. So profitieren Sie auch in den Wintermonaten davon.
  • Auf Vitamin D achten: Gehen Sie so oft wie möglich ins Freie – auch bei bedecktem Himmel. In Lebensmitteln wie Eiern, fettem Fisch oder Pilzen findet sich ebenfalls Vitamin D, wenn auch in geringeren Mengen. Bei Bedarf und nach Absprache mit Ihrer Arztpraxis können Sie Ihren Vitamin-D-Haushalt mit entsprechenden Präparaten ergänzen.
  • Selbst kochen: Frisch zubereitete, saisonale Mahlzeiten sind gesund, weil sie ohne Zusatzstoffe auskommen.
  • Warme Suppen: Kräftige Brühen aus Gemüse, aber auch aus Hühner- oder Rindfleisch, wärmen nicht nur, sondern helfen, die Abwehrkräfte zu stärken – ein bewährtes Hausmittel bei beginnenden Infekten.
  • Trinken Sie genug: Gerade in der kühleren Jahreszeit kann das Durstgefühl nachlassen. Trotzdem ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Schleimhäute intakt zu halten. Sie sind die erste Barriere des Immunsystems gegen Erreger.

So kommt Ihr Handeln der Gemeinschaft und der Zukunft zugute
  • Regionale Landwirtschaft stärken: Mit Ihrem Einkauf unterstützen Sie lokale Betriebe und fördern eine nachhaltige Wirtschaftsweise.
  • Klimaschutz betreiben: Saisonal erzeugte Lebensmittel brauchen weniger Energie und Transport – ein direkter Beitrag zur CO₂-Reduktion.
  • Vielfalt bewahren: Entdecken Sie ältere, oft vergessene Obst- und Gemüsesorten. Gerade im Herbst haben viele dieser lokalen Besonderheiten – wie alte Apfelsorten oder regionale Gemüsepflanzen – Saison und bereichern den Speiseplan. So bleiben Streuobstwiesen, Weiden und Felder als wichtige Kulturlandschaften erhalten.
  • Lebensmittelverschwendung vermeiden: Wer kauft, was gerade wächst, unterstützt die Verwertung frischer Ernten und verhindert so, dass diese Lebensmittel verderben.
  • Bildung fördern: Teilen Sie Ihr Wissen über gesunde Ernährung mit anderen – sei es in der Familie, im Freundeskreis oder in der Schule.
  • Gesunde Ernährung sichtbar machen: Ob gemeinsames Kochen, regionale Spezialitätenbuffets im Verein oder Rezeptaustausch im Büro – gute Ernährung kann ansteckend wirken.
  • Gesundsein nutzt allen: Wer sich gesund ernährt, hilft mit, die alljährliche Herbsterkältungswelle abzumildern. Das entlastet Arztpraxen und Krankenhäuser, Betriebe, Kitas und Schulen – denn weniger Erkrankte bedeuten weniger Ausfälle für alle.

Fazit
Der Herbst stellt uns im Jahreslauf vor neue gesundheitliche Herausforderungen – und vor einen reich gedeckten Tisch. Wer bewusst auf regionale Herbstprodukte setzt, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern trägt auch zum Schutz unserer Umwelt und einer nachhaltigen Zukunft bei. Rezepte mit Herbst-Gemüse gibt es in großer Zahl im Netz. Stöbern Sie doch einfach mal!

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Lothar Frenz    Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, E-Mail bkahl@lzg-rlp.de

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